Internetbetrug über gehackte Adressen

Die neueste Internetbetrügerei, um an Geld zu kommen, läuft derzeit über gefälschte Emails. Die Mails enthalten einen Hilfeschrei des vermeintlichen Absenders. Eine Frau aus Kufstein meldete sich am Freitag bei der Polizei.

Am Freitag um 6.58 Uhr erhielten zahlreiche Tirolerinnen und Tiroler ein sehr persönlich gehaltenes Mail - vermeintlich von Hildegard Reitberger, Obfrau des Stadttheaters Kufstein.

Sie sei - so steht es geschrieben - derzeit in England und habe Pass und Geldtasche verloren. Man möge doch so nett sein und 1.300 Pfund zur Hilfe überweisen. Sie würde das Geld zurück in der Heimat gleich wieder retournieren.

Den Freitag über klingelte deshalb das Telefon bei Hildegard Reitberger, die übrigens nicht in England, sondern Zuhause sitzt und sich nicht erklären kann, wie jemand an ihr Email-Konto gekommen ist: „Ich habe einen guten Virenschutz am Computer. ih kann mir wirklich nicht erklären, wie das passieren konnte.“ Hildegard Reitberger ist nicht der erste derartige Fall, so Franz Gruber vom Landeskriminalamt: „Wir haben im heurigen Jahr vier bis fünf Fälle in ganz Tirol feststellen müssen. Bei einem Fall hat es einen Schaden gegeben.“

Passwörter ändern

Die Unbekannten Email-Betrüger hacken sich mittels eines Trojanerprogramms in Email-Accounts ein und verschicken in fremden Namen Hilfsbotschaften. Sich davor zu schützen, sei schwierig, so Franz Gruber: „Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Aber eine Möglichkeit wäre, Passwörter zu wählen, die aus Zahlenkombinationen oder Zeichen bestehen und man sollte die Passwörter immer wieder ändern.“

Sollte jemand ein derartiges Email mit einem vertrauenswürdigen Absender bekommen, rät die Polizei, vorher nachzufragen und nichts zu bezahlen. Die Internet-Betrüger dürften übrigens in England sitzen, vermuten die Ermittler.