Aus der Katastrophe von 1965 gelernt

1965 wurde Osttirol schwer von Hochwassern getroffen. Verbauungen und die Einrichtung des Katastrophenfonds waren die Folge. Die Zeitzeugen dieser Katastrophe zittern dieser Tage besonders mit, wenn Hochwasser-Bilder zu sehen sind.

400 Millionen Kubikmeter Wasser fielen in zwei Tagen auf Osttirol. Die Auswirkungen waren verheerend, nach der Katastrophe wurde im fernen Wien sogar ernsthaft überlegt, das Defereggental auszusiedeln.

Schäden nach Hochwasser

ORF

Zerstörungen durch das Hochwasser 1965

1991 weniger Schaden bei noch mehr Wasser

Der Schaden in Osttirol überschritt damals die Milliarden-Schilling-Grenze. Im ganzen Bezirk mussten Straßenführungen verlegt und Schutzbauten errichtet werden. Die Verbauung an der Schwarzach musste schon das Jahr nach der Errichtung und auch Jahre später zeigen, was sie kann. Vitus Monitzer, Bürgermeister von St. Veit im Defereggen, sagt, beim großen Junihochwasser 1991 habe die Schwarzach mehr Wasserdurchfluss gehabt als bei der großen Katastrophe 1965. Aufgrund der guten Verbauung seien die Schäden damals aber in sehr geringem Ausmaß gewesen.

Geschieberückhaltebecken entstehen

Manchmal entstehen aber auch ganz neue Dinge, nach den Unwettern in Osttirol wurde der Katastrophenfonds ins Leben gerufen. Als Sofortmaßnahmen wurden 60 Bäche in ganz Osttirol verbaut. Die große Zerstörung sei durch die massiven Geschiebeeinstöße der Wildbäche in die Talflüsse erfolgt, sagt Harald Haider, der Leiter des Baubezirksamts. Die Lehre daraus war, Geschieberückhaltebecken- und Sperren zu bauen.

Die Betroffenen von seinerzeit wissen auch, dass eine Katastrophe zusammenschweißt. Aber vergessen kann man sie wohl ein Leben lang nicht.