Felbertauern: Ersatzstraße bis Ende Juli

Grünes Licht hat es am Dienstag für die einspurige Ersatzstraße auf dem Felbertauern gegeben. Der vergangene Woche vorgestellte Plan soll bis Ende Juli realisiert werden, erklärte die Tiroler Landesregierung am Dienstag.

Laut den aktuellen Plänen soll die einspurige Ersatzstraße das Südportal des Felbertauerntunnels mit dem darunter liegenden Tauernhaus verbinden. Die Kosten für die Instandsetzung dieser Straße bezifferte Platter mit 1,5 Millionen Euro. Die Umfahrungsstraße werde für Pkw sowie für Lkw mit bis zu 25 Tonnen zugelassen sein.

Blick vom Felbertauern Südportal zum Tauernhaus

ORF

Blick vom Südportal in Richtung Tauernhaus. Hier soll die Ersatzstraße gebaut werden.

Aufräumungsarbeiten dauern noch Wochen

Nach dem Felssturz Mitte Mai sei das betroffene Gebiet nach wie vor instabil und dürfe nicht betreten werden, erklärte Platter am Dienstag. Nach wie vor laufen Verankerungsarbeiten. Ziel sei es, so Platter, dass die Aufräumungsarbeiten bis Ende September erledigt sind.

Platter und Felipe bei PK

Land Tirol

Die schwarz-grüne Landesregierung gab grünes Licht für den Bau einer Ersatzstraße.

Parallel dazu gebe es derzeit eine Variantenuntersuchung hinsichtlich eines Ersatzbauwerkes. Dabei würde entweder eine herkömmliche Lawinengalerie wie bisher, eine Lawinen- und Steinschlagschutzgalerie oder eine „Tunnelbaumaßnahme“ in der Länge von 1,2 Kilometer infrage kommen. „Die Tunnelvariante wäre aber die Teuerste. Da muss man sicher von 30 Millionen Euro ausgehen“, sagte Platter. Und eine herkömmliche Galerie sei „vermutlich nicht richtig“, ließ der Landes-Chef eine Sympathie für Variante Nummer Zwei anklingen.

„Bypass“ für Wirtschaft

Durch die lange Sperre der Felbertauernstraße wurde die Osttiroler Wirtschaft stark beeinträchtigt. Firmen meldeten mitunter einen Mehraufwand von 3.000 Euro pro Tag - mehr dazu in Wirtschaft stöhnt unter Felbertauern-Sperre.

Um die leidgeprüfte Osttiroler Wirtschaft entlasten zu können, kam es erst letzte Woche zu Überlegungen einer Ersatzstraße. Die geschätzten Kosten dafür lagen jedoch deutlich unter der jetzt genehmigten Summe - mehr dazu in Felbertauern: Plan für Ersatzstraße.

Gewaltiger Felssturz zerstörte Galerie

Rund 35.000 Kubikmeter Geröll und Fels waren am 14. Mai auf die Felbertauernstraße in Osttirol gestürzt. Die Lawinengalerie wurde auf einer Länge von 95 Metern komplett zerstört. Damit wurde die einzige Straßenverbindung zwischen Salzburg und Osttirol und damit eine bedeutende Route des Alpenhauptkamms unterbrochen - mehr dazu in Felbertauern nach Felssturz gesperrt.