Kraftwerksbetrieb setzt Achensee zu

Der ökologisch schlechte Zustand des Achensees sorgt für gehörig Ärger in den Anrainergemeinde. Schuld daran sollen das Achenseekraftwerk der TIWAG und die damit zusammenhängenden ständigen Seeabsenkungen sein. Die TIWAG bestätigt Schäden.

Der See sei optisch eine Katastrophe, befindet Klaus Astl, Gemeindevorstand in Eben am Achensee. Die Ufer seien extrem steil geworden, die Uferpromenade hänge zum Teil schief, und auch Häuser seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Schuld daran sei die jährliche kraftwerksbedingte Seeabsenkung um einige Meter, so Klaus Astl.

Kaum Gegenmaßnahmen des KW-Betreibers

Vor ca. 20 Jahren hatte die Tiwag noch einen Bautrupp, der die Ufer absicherte, so Astl. Die Arbeiter seien jedoch in Pension gegangen und wurden nicht mehr nachbesetzt. Einzige Gegenmaßnahme der Tiwag sei, den Uferbereich mit großen für Schwimmer nur mühsam zu überwindenden Steinen aufzuschütten, kritisiert Astl.

Dies kritisiert auch der Tourismusverband. Ein tourisitsch schönes Bild sieht anders aus, betont Achensee-Tourismusverbands-Obmann Johannes Entner. Auch er fordert dringende Sanierungsmaßnahmen im Uferbereich.

TIWAG bestätigt Schäden durch Wasserabsenkung

Diese Pegelschwankungen gibt es seit Jahrzehnten. Die TIWAG sei für die Schäden verantwortlich, das störe diese aber nicht, wirft Astl der TIWAG vor. Die TIWAG bestätigt, dass es Schäden gibt, diese müssten allerdings noch durch Gutachter exakt festgestellt werden.

Achensee

ORF

Der Achensee bei niedrigem Wasserstand.

Die betroffenen Gemeinden, der Tourismusverband und TIWAG stehen in Verhandlungen. Vorstandschef Bruno Wallnöfer kündigt eine finanzielle Lösung an. Wieviel Sanierung, Absicherung und Verschönerung des Achensees kosten werden, kann Wallnöfer noch nicht beziffern. Er stellt dabei eine 50 %ige finanzielle Beteiligung in Aussicht. Auch werde man den See anstatt sechs Meter nur mehr um fünf Meter absenken. Weniger - so Wallnöfer - sei nicht möglich.