Reheis von Parteivorstand als SPÖ-Chef bestätigt

Tirols SPÖ-Chef Gerhard Reheis wird nicht wie kolportiert in den Nationalrat nach Wien wechseln. Das ist ein Ergebnis der mehrstündigen Parteivorstandssitzung in Innsbruck. Die Vorstandsmitglieder hätten diesen Weg „fast ausschließlich goutiert“, sagte Reheis.

Es habe „so viel positive Zustimmung“ dafür gegeben, dass er in Tirol bleibe. Eine Abstimmung gab es darüber im Parteivorstand nicht. Reheis wolle sich in „der ersten Hälfte“ des kommenden Jahres auf einem Parteitag der Wahl zum Parteivorsitzenden stellen, meinte Reheis nach der Sitzung gegenüber der APA. Nach dem Rücktritt von Hannes Gschwentner im Juni 2012 war Reheis zum geschäftsführenden SPÖ-Chef bestellt worden - mehr dazu in Gschwentner geht, Reheis übernimmt.

Reheis will künftig als SPÖ-Klubobmann im Landtag arbeiten. Die SPÖ wolle keine „Totalopposition“, sondern eine „konstruktive und kritische Oppositionspolitik“ betreiben, erklärte er. Bis Mitte der Legislaturperiode wolle er auch Reformen in der Tiroler SPÖ umsetzen.

Gasteiger wird „politischer Sekretär“, Bock Bundesrat

Der ohne Mandat dastehende bisherige Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Kaltenbach im Zillertal, Klaus Gasteiger, werde als „politischer Sekretär“ fungieren und künftig im Parteimanagement tätig sein. Der bisherige Klubobmann im Landtag, Hans Peter Bock, wechsle in den Bundesrat. Die Tiroler Liste für die Nationalratswahl wird laut dem SP-Chef am 10. Juni fixiert. Spitzenkandidatin werde voraussichtlich die bisherige Nationalratsabgeordnete Gisela Wurm.

Die SPÖ hatte bei der Landtagswahl am 28. April einen neuerlichen historischen Tiefstand erreicht. Die Sozialdemokraten verloren gegenüber der Landtagswahl im Jahr 2008 1,74 Prozentpunkte und landeten mit 13,72 Prozent auf dem zweiten Platz. Die SPÖ wird mit fünf Mandaten im künftigen Landtag vertreten sein. Durch die ÖVP-grüne Regierung ist sie erstmals in der Opposition.