Renommierter Physik-Preis für Zoller

Der Innsbrucker Quantenphysiker Peter Zoller ist Sonntagnachmittag in Jerusalem mit dem renommierten Wolf-Preis für Physik 2013 ausgezeichnet worden. Er teilt sich die mit 100.000 Dollar dotierte Auszeichnung mit seinem spanischen Fachkollegen Ignacio Cirac.

Die beiden Physiker werden für ihre „grundlegenden theoretischen Beiträge zur Quanteninformationsverarbeitung, Quantenoptik und zur Physik von Quantengasen“ geehrt.

Zoller: „Große Ehre und Privileg“

„Es ist eine große Ehre und ein Privileg, diesen Preis mit Ignacio Cirac zu erhalten. Dies ist eine Anerkennung für eine lange und fruchtbare wissenschaftliche Zusammenarbeit“, wird Zoller in einer Aussendung des Europäischen Forschungsrats (ERC) zitiert, der dem Physiker Ende vergangenen Jahres einen hoch dotierten Förderungspreis zuerkannt hat.

Peter Zoller

C. Lackner

Peter Zoller (60) studierte in Innsbruck Physik. 1977 wurde er Assistent am Institut für Theoretische Physik. Zwischen 1978 und 1980 forschte er an der University of Southern California und ging nach Auckland (Neuseeland). 1981 habilitierte sich Zoller in Innsbruck. 1991 wurde er zum Professor für Physik am Joint Institute for Laboratory Astrophysics (JILA) der University of Colorado in Boulder (USA) berufen, 1994 kehrte er an die Uni Innsbruck zurück.

Zoller forscht und lehrt an der Universität Innsbruck und ist Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Quantenphysik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Cirac ist Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, davor wirkte er von 1996 bis 2001 als Professor für Theoretische Physik an der Uni Innsbruck. Die beiden Physiker verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. 1995 schlugen sie ein Modell eines Quantencomputers vor, der auf der Wechselwirkung von Lasern mit kalten, in Magnetfallen gespeicherten Ionen basiert.

Angesehene Auszeichnung

Der seit 1978 vergebene Wolf-Preis zählt heute zu den angesehensten Wissenschaftsauszeichnungen und wird in den Gebieten Chemie, Mathematik, Medizin, Physik, Landwirtschaft und Kunst verliehen. Von den bisherigen 50 Physik-Preisträgern wurden 15 in den nachfolgenden Jahren mit dem Nobelpreis bedacht. Unter den Preisträgern für Physik finden sich etwa Stephen Hawking, Roger Penrose, der aus Österreich stammende US-Wissenschafter Victor Weisskopf und der Wiener Physiker Anton Zeilinger (2010). Die Ehrung am Sonntag nahm der israelische Staatspräsident Shimon Peres im israelischen Parlament, der Knesset, vor.