Reaktionen zur Tiroler Landtagswahl

Ein vorläufiges Endergebnis der Tiroler Landtagswahl 2013 steht fest, mittlerweile sind schon von fast allen Parteien Reaktionen eingetroffen. Diese reichen entsprechend den Ergebnissen von Zufriedenheit über gemischte Gefühle bis hin zu Ernüchterung.

Günther Platter

APA/Robert Parigger

Günther Platter

Tirols ÖVP-Chef und Landeshauptmann Günther Platter sagte im Gespräch mit ORF Tirol, dass das Wahlziel der ÖVP erreicht worden sei und dass dies angesichts der Vielzahl an Listen ein toller Erfolg sei. Befragt zu Koalitionsgesprächen meinte Platter, er werde mit allen reden, zuerst mit dem Zweitplatzierten.

Eine Landesregierung werde es dann mit jener Gruppe geben, mit der man die meisten Positionen des „Tirol-Planes“ seiner Partei umsetzen werde könne. Ausgeschlossen werde von diesen Gesprächen niemand, sagte Platter. Ende der Woche soll dann feststehen, mit wem die ÖVP künftig eine Koalition bilden wird.

Gerhard Reheis

APA/Robert Parigger

Gerhard Reheis

SPÖ will weiter mitgestalten

SPÖ-Spitzenkandidat Gerhard Reheis freut sich trotz Verlusten über Platz zwei und hofft in Hinblick auf eine mögliche Koalition mit der ÖVP, auch weiterhin die Zukunft mitgestalten zu können.

Er wolle allerdings den Parteivorstand am Montag abwarten. Zudem hänge es davon ab, wie sehr die ÖVP sich bereit zeigen werde, SPÖ-Themen umzusetzen. Zu seinen Landeshauptmann-Ambitionen meinte er: „Ich habe den Wählerinnen und Wählern das Angebot gemacht, als Landeshauptmann zur Verfügung zu stehen. Offenbar ist der Wille zum Wandel aber weniger ausgeprägt als angenommen.“

Ingrid Felipe

APA/Robert Parigger

Ingrid Felipe

Felipe: „Schöner Wahlerfolg“

Ingrid Felipe, Spitzenkandidatin der Grünen, sprach von einem „schönen Wahlerfolg“. Die Grünen seien die einzige im Landtag bereits vertretene Partei, die an Stimmen zulegen habe können. Die Grünen seien nach wie vor an einer Regierungsbeteiligung „auf Augenhöhe“ interessiert.

Gebi Mair, Spitzenkandidat in Innsbruck, formulierte es etwas schärfer: „Wir schauen uns das mal an. Es brauchte bei der ÖVP eine 180-Grad-Wendung in der Umweltpolitik.“ Außerdem habe Günther Platter angekündigt, niemals eine Koalition mit ihm - Gebi Mair - eingehen zu wollen.

Zufrieden mit Platz eins der Grünen in Innsbruck zeigt sich auch die Klubobfrau der Innsbrucker Grünen, Uschi Schwarzl. „Tirol ist im Herzen grün“, so Schwarzl.

Andrea Haselwanter-Schneider

APA/Robert Parigger

Andrea Haselwanter-Schneider

„Viele Listen schuld an Ergebnis“

Fritz Dinkhauser, Parteigründer und Obmann der Liste Fritz - Bürgerforum Tirol, sah in der Vielfalt der antretenden Listen den Grund für das schlechte Abschneiden seiner Gruppierung: „Die neuen Listen haben auf unsere Kosten gewonnen“, meinte Dinkhauser, der sich aus gesundheitlichen Gründen vor der Wahl zurückgezogen hatte. Trotzdem habe die ÖVP aber an Glanz verloren. Man müsse darauf hinweisen, dass sie erneut ihr „schlechtestes Ergebnis“ einfahren werde.

Die Spitzenkandidatin der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider, verwies auf die „schwierigen Startvoraussetzungen“ für ihre Gruppierung. Das Ziel, eine Regierung ohne die ÖVP zu bilden, sei nicht erreicht worden. Es sei „traurig“, dass sich in Tirol weiter nichts ändern werde, erklärte sie.

Gerald Hauser

ORF

Gerald Hauser

Hauser: „Nicht so schlecht“

Den dritten Misserfolg in Serie hat die Tiroler Landtagswahl am Sonntag der FPÖ beschert. Der Spitzenkandidat der Tiroler FPÖ, Gerald Hauser, zeigte sich in einer ersten Reaktion mit dem Ergebnis zufrieden und bezeichnete es als „nicht so schlecht“. Im ORF-Interview meinte er dann noch, den Mandatsstand zu halten sei nicht so schlecht, daraus würden sich mehrere Möglichkeiten ergeben.

Fritz Gurgiser

ORF

Fritz Gurgiser

Gurgiser wartet Ergebnis „in Ruhe“ ab

Fritz Gurgiser, Chef der Liste Gurgiser & Team, sagte gegenüber dem ORF Tirol, dass er gewusst habe, dass es sehr knapp werden würde. Er werde nun in Ruhe das Ergebnis abwarten. Gurgiser liegt laut Hochrechnungen bei 4,8 Prozent, würde den Einzug in den Landtag also knapp verpassen. Entschieden dürfte das erst am Dienstag sein, wenn auch die Wahlkarten ausgezählt sind.

Hans Lindenberger, Ex-Landesrätin Anna Hosp und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer

APA/Robert Parigger

Anna Hosp, Hans Lindenberger und Christine Oppitz-Plörer

Vorwärts-Erfolg im Außerfern

Vorwärts-Tirol-Landeshauptfrau-Kandidatin Anna Hosp hat sich mit dem Ergebnis ihrer Gruppierung von derzeit 9,3 Prozent „sehr zufrieden“ gezeigt. Dass es nicht gelungen sei, eine Mehrheit gegen die ÖVP zustande zu bekommen und Landeshauptmann Günther Platter auszuhebeln, sei eine „demokratische Entscheidung“, die man „zur Kenntnis“ nehmen müsse.

Vorwärts-Tirol-Spitzenkandidat Hans Lindenberger meinte, vier Mandate seien „vom Stand weg“ ein gutes Ergebnis, vor allem im Vergleich mit etablierten Parteien. Auch Parteimitbegründerin und Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer sprach von einem guten Erfolg, schließlich seien vorwärts Tirol und die Grünen die einzigen beiden Parteien, die Zugewinne zu verzeichnen hätten.

Hans-Peter Mayr

APA/Robert Parigger

Hans-Peter Mayr

Mayr: Fehler in Wien und Tirol

Der Spitzenkandidat des Teams Stronach bei der Tiroler Landtagswahl, Hans-Peter Mayr, zeigte sich enttäuscht über den Ausgang der Wahl. Es seien vor der Wahl Fehler sowohl in Tirol als auch in Wien passiert. Nun gelte es, in Tirol die Strukturen für die Nationalratswahlen auszubauen.

Mit Frank Stronach habe er noch nicht telefoniert, das werde aber bald geschehen, meinte Hans-Peter Mayr.

Gratulation für ÖVP aus Südtirol

Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) hat seinem Amtskollegen Günther Platter (ÖVP) zum Wahlergebnis gratuliert. „Wir wissen alle, dass die Ausgangssituation im Bundesland Tirol eine sehr schwierige war, weshalb das Wahlergebnis als eine Bestätigung der Arbeit des Kollegen Platter zu werten ist", brach Durnwalder eine Lanze für Platter.

Links: