Größter privater Forschungspreis an Uni Innsbruck

Österreichs größter privater Forschungspreis geht heuer an die Universität Innsbruck. Forscher des Instituts für Ionenphysik und Angewandte Physik wurden beim diesjährigen Houska-Preis als Sieger gekürt.

Ein Team um Univ.Prof. Armin Hansel vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik der Universität Innsbruck wurde am Donnerstag in Wien als Sieger des Houska-Preises 2013 gekürt und mit einem Preisgeld von 120.000 Euro prämiert. Die Wissenschaftler wurden für die Entwicklung einer neuen Technologie zur Analyse von Spurengasen ausgezeichnet.

Das Team um den Physiker entwickelte das neue Messgerät für flüchtige organische Verbindungen gemeinsam mit dem Innsbrucker Spin-off-Unternehmen Ionicon Analytik. „Wir freuen uns sehr, dass wissenschaftlich, aber vor allem auch kommerziell erfolgreiche Kooperationen zwischen Universität und Wirtschaft durch den Houska-Preis geehrt und hervorgehoben werden und hoffen, dass dies zu einer weiteren Stärkung des Standorts Innsbruck führt und als Vorbild für weitere Innovationen dient“, sagte Lukas Märk, Geschäftsführer von Ionicon Analytik.

Weiteres Projekt der Uni Innsbruck ausgezeichnet

Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 120.000 Euro verbunden. Den zweiten Platz belegte die Technische Universität Wien, gefolgt von der Johannes Kepler Universität Linz. Insgesamt wurden zehn Projekte ausgezeichnet, darunter auch ein weiteres Projekt der Universität Innsbruck. Ein Team um Hermann Stuppner vom Institut für Pharmazie erforscht gemeinsam mit dem Unternehmen Bionorica Research Heil- und Arzneipflanzen und erhielt dafür ein Preisgeld in der Höhe von 10.000 Euro.

Das neue Messgerät für flüchtige organische Verbindungen liefert in Echtzeit Resultate mit extrem hoher Nachweiswahrscheinlichkeit.

Ionicon Analytik

Das Messgerät für flüchtige organische Verbindungen liefert in Echtzeit Resultate mit extrem hoher Nachweiswahrscheinlichkeit

Spurengase schnell analysieren

Der wärmende Einfluss der Treibhausgase Kohlendioxid und Methan gilt als wissenschaftlich gut verstanden. Die Wirkung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) auf das Klima ist dagegen für die internationale Forschung weitgehend Neuland. Diese tragen unter anderem zur Wolkenbildung bei und können somit einen kühlenden Einfluss auf das Klima haben. Bisher wurden für die Untersuchung von Luft auf flüchtige organische Verbindungen zeit- und kostenintensive Verfahren verwendet, die erst im Nachhinein Ergebnisse lieferten.

Das an der Universität Innsbruck entwickelte PTR-TOF-Verfahren liefert dagegen in Echtzeit Resultate mit extrem hoher Nachweiswahrscheinlichkeit. Diese Errungenschaft findet nicht nur in der Umweltforschung Anwendung, sondern auch bei der Qualitätskontrolle von Lebensmitteln sowie in der Medizin und der Biotechnologie.

Preis für praxisorientierte Forschung

Der Dr.-Wolfgang-Houska-Preis wurde 2005 von der B&C Privatstiftung ins Leben gerufen und fördert praxisorientierte Forschung an österreichischen Universitäten. Die Stiftung unterstützt mit dem Preis einzelne Wissenschaftler bzw. Forscherteams, deren eingereichte Projekte in Kooperation mit österreichischen Unternehmen realisiert werden. Ausschlaggebend für die Vergabe sind Innovation und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Dieses Jahr war die Initiative insgesamt mit 300.000 Euro dotiert - damit ist er der größte private Forschungsförderungspreis in Österreich. Er ist nach dem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dr. Wolfgang Houska benannt, der von 2000 bis 2005 Vorstandsmitglied der Stiftung war.

Links: