Familien für Kinder in Not gesucht

Viele Frauen und Männer sind den Eltern-Aufgaben nicht gewachsen. Oft sind finanzielle Problemen oder Misshandlung dafür ausschlaggebend. Das Landeskinderheim Axams sucht Bereitschaftsfamilien, die sich um die Kinder dieser Eltern kümmern.

Die Kinder kommen aus Familien, in denen etwa finanzielle Not, Alkohol- oder Drogensucht oder Überforderung der Eltern ein Thema ist. Viele Menschen wissen wenig bis gar nichts von Kinderbetreuung und Erziehung und haben trotzdem Kinder. Für diese Mädchen und Buben im Alter bis zu sechs Jahren werden im Idealfall von der Jugendwohlfahrt ins Kinderheim Axams gebracht. Sie brauchen eine Bereitschaftsfamilie, die innerhalb weniger Stunden zur Stelle ist.

Strenge Anforderungen

Um eine solche Familie zu werden, muss man einige Voraussetzungen mitbringen, sagt Daniela Preissler-Bieglmann vom Kinderheim. „Die Mitglieder einer Bereitschaftsfamilie müssen selbstsichere und stabile Menschen sein. Sie müssen die Kinder in dieser Zeit liebevoll betreuen. Nach Ablauf der Zeit müssen sie aber auch bereit sind, die Kinder wieder herzugeben.“

Die Mütter dürfen nicht berufstätig sein, außerdem muss die Familie schon eigene Kinder haben. Frauen mit einem unerfüllten Kinderwunsch kommen nicht in Frage. Eine Bereitschaftsfamilie ist immer anonym und eine Übergangslösung für maximal sechs Monate. Ein Kind, das man lieben gelernt hat, verliert man wieder.

Die Trennung von den Pflegekindern sei für viele die größte Herausforderung, Man bereite diese Trennung mit den Eltern vor, sie hätten die Zeit sich langsam von den Kindern wieder zu verabschieden, so Preissler-Bieglmann.

Ersatzeltern erhalten umfangreiche Ausbildung

Die Familien werden geschult, bevor sie ein Kind bekommen. Im Herbst beginnt ein neuer Kurs. Die Ausbildung beinhaltet 60 Theoriestunden in verschiedenen Bereichen. Die künftigen Ersatzeltern werden auch in Erster Hilfe geschult. Nach dieser Schulung würden sie jede Woche persönlich betreut.

Freier Dienstvertrag für Bereitschaftsfamilien

Bereitschaftsfamilien bekommen einen freien Dienstvertrag. Die jüngste Mutter derzeit ist um die 30 Jahre, die älteste um die 60 Jahre alt. Im Idealfall kehren die Kinder zu ihren eigenen Familien zurück oder kommen in eine Pflegefamilie.

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