Stronach unterstützt doch Liste Mayr

Der Parteigründer Frank Stronach wird bei der Tiroler Landtagswahl Ende April die von der Tiroler Landeswahlbehörde zugelassene Liste von Hans-Peter Mayr unterstützen. Laut Stronach soll die Bezeichnung der Partei „Liste Stronach-Mayr“ heißen.

Wie Mayr am Donnerstag gegenüber der APA sagte, habe es zwischen dem austrokanadischen Milliardär Stronach und den Streitparteien ein Frühstückstreffen gegeben. Dabei habe Stronach Mayr erklärt, dass er darauf Wert lege, zukünftig als Liste Stronach-Mayr aufzutreten.

Mayr sitzend in schwarzem Anzug

APA/Thomas Murauer

Hans-Peter Mayr

Umschwung binnen weniger Tage

Nachdem die Wahlbehörde vergangene Woche dem vom Team Stronach gefeuerten früheren Tiroler Stronach-Geschäftsführer das Antreten als einzige Stronach-Liste zur Landtagswahl genehmigt hatte - mehr dazu in Landeswahlbehörde erklärt Entscheidung -, hatte die Bundesorganisation angekündigt, ihren Wahlkampf in Tirol einzustellen - mehr dazu in Stronach will für Ordnung sorgen. Diese Entscheidung wurde am Donnerstag offensichtlich revidiert.

Personenkomitee soll Werte kontrollieren

Zudem sei ein Kompromiss vereinbart worden, wonach „ein Personenkomitee mit rund 40 Mitgliedern als eine Art Aufsichtsrat gegründet wird“, sagte Mayr. „Diesem Komitee werden wir eine eidesstattliche Erklärung abgeben, dass wir die Werte von Frank Stronach im Landesparlament vertreten.“ Ziel für die Wahl sei eine „schöne Zweistelligkeit“.

Zukunft der „offiziellen“ Stronach-Kandidatin unklar

Stronach selbst führte im Gespräch mit dem ORF aus, er unterstütze Mayr, solange dieser für Stronachs Werte eintrete. Auf die Frage, welche Rolle die „offizielle“, aber bei der Wahlbehörde nicht zum Zug gekommene Spitzenkandiatin Sonja Ulmer künftig spiele, sagte Stronach, Ulmer sei „ganz eine Nette“, er hoffe, er könne noch mit ihr sprechen. Er habe Fehler gemacht, räumte Stronach ein.

Frank Stronach

ORF

„Hoffentlich kann ich mit Ulmer noch sprechen“, sagte Stronach auf dem Flughafen Innsbruck

Der Kompromiss sei gut für Tirol, Fehler passierten, man mache das Beste daraus. „Die Tiroler wollen nicht dominiert werden“, sagte der Parteigründer auf dem Innsbrucker Flughafen vor seiner Abreise nach Salzburg. Die Unterstützung Mayrs sei „kein Umdenken“ gewesen. Stronach war am Mittwoch nach Tirol gereist, um sich selbst ein Bild von der Situation der zerstrittenen Listen zu machen - mehr dazu in Stronach verrät Entscheidung am Donnerstag. Schon im Vorfeld dieses Besuchs war über eine Fusion der Listen spekuliert worden.

Noch drei Tirol-Besuche geplant

Stronach soll in den zwei Wochen bis zur Wahl noch dreimal nach Tirol kommen, kündigte Mayr an. Der Wahlkampf soll jetzt „massiv“ in Angriff genommen werden. Auf den affichierten Plakaten soll aber weiterhin nur Stronach zu sehen sein, sagte Mayr.

Link: