Südtiroler Minderheitenpreis für Dalai Lama
Das 21. Jahrhundert solle das Zeitalter der Brüderlichkeit werden, meinte der Dalai Lama bei der Feier im Bozner Landhaus. Deshalb gebe es keinen Grund für Gewalt und Konflikte, Probleme sollten vielmehr wie in einer Familie im gegenseitigen Respekt gelöst werden.
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Südtirol als "Freilichtlabor für Minderheitenprobleme“
LH Luis Durnwalder (SVP) unterstrich den unermüdlichen und friedlichen Einsatz des Dalai Lama für das tibetische Volk. Südtirol bezeichnete er als „Freilichtlabor für Minderheitenprobleme“. Die Autonomie sei für Südtirol nach dem 2. Weltkrieg dank der demokratischen Staaten Italien und Österreich möglich gewesen, die Minderheiten als Bereicherung und nicht als Provokation gesehen hätten.
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Den friedlichen Weg zu gehen und sich dennoch konsequent für die sprachliche und kulturelle Identität einer Minderheit einzusetzen, sei für Führer von Minderheiten nicht immer leicht. Man löse aber Konflikte nicht mit Gewalt sondern mit den Waffen des Geistes und des Herzens. Dann gebe es bei der Lösung von Minderheitenproblemen nur Gewinner und keine Verlierer.
Mit Südtirol freundschaftlich verbunden
Tenzin Gyatso, wie der Dalai Lama mit richtigen Namen heißt, erklärte, dass er den Preis stellvertretend für alle Tibeter annehme, die sich für ihr Volk einsetzen. Er sei geehrt und erfreut, den Preis von einem kleinen Volk zu erhalten, mit dem er seit Jahren freundschaftlich verbunden sei und das ihn sehr unterstütze.
Der Dalai Lama unterstrich, dass es wichtig sei, dass eine Autonomie Wirklichkeit sei und nicht nur auf dem Papier bestehe. In der Verfassung der Volksrepublik China werde zwar eine Autonomie für fünf Regionen, darunter auch für Tibet, vorgesehen. Er versuche aber immer noch, diese Autonomie für sein Land zu erreichen.