Kussverbot in Innsbrucker Lokal legal

Ein Innsbrucker Lokalbetreiber hat in seiner Gaststätte ein Kuss- und Zärtlichkeitenverbot verhängt. Auch wenn das Kussverbot die Gemüter erregt und bereits Beschwerden bei der Wirtschaftskammer gebracht hat, ist der Lokalbetreiber rein rechtlich gesehen auf der sicheren Seite.

Im Lokal „Insieme“ in Innsbruck ist weder Händchen halten noch küssen oder streicheln erlaubt. Kerameddin Korkmaz betreibt seit elf Jahren das Lokal gegenüber des Hauptbahnhofs und hat dort klare Regeln, wie auch an den Wänden des Lokals zu lesen ist: „Werte Gäste! Aus Respekt vor unseren Mitarbeitern und internationalen Gästen bitten wir Sie Zärtlichkeiten in unseren Räumlichkeiten zu unterlassen.“

Gästeaufruf Kussverbot

ORF

„Es bleibt meist nicht beim Händchenhalten“

Lokalbetreiber Korkmaz begründet sein Vorgehen so: „Es bleibt ja meist nicht beim Händchenhalten, sondern es wird herumgeschleckt und herumgeschmust. Das passt ästhetisch nicht daher. Wo fangen Zärtlichkeiten an und wo hören sie auf? Dafür gibt es kein Limit und kein Maß."

Deshalb setzt Kormaz die Grenze und wer sich daran nicht hält, wird hinausbefördert. So erging es vor kurzem einem Ehepaar, erzählt Kormaz: „Sie haben sich hier verabredet. Er war schon da und hat einen Kaffee getrunken. Dann ist sie gekommen und hat ihn mit einem Kuss auf den Mund begrüßt. Da hat noch niemand was gesagt. Dann hat sie sich aber hingesetzt und ihm zwischen die Beine gegriffen. Daraufhin hab ich zu ihnen gesagt, dass sie ihren Kaffee woanders trinken sollen.“

Beschwerden bei der Wirtschaftskammer

Einige der rausgeworfenen Gäste haben sich bei der Wirtschaftskammer beschwert. Doch Herr Korkmaz scheint rein rechtlich gesehen auf der sicheren Seite, sagt Peter Trost von der Wirtschaftskammer: „An und für sich darf er Zärtlichkeiten nicht verbieten. Er kann aber die Gäste darauf hinweisen, dass es in seinem Lokal nicht erwünscht ist und kann aufgrund dessen auch zum Verlassen des Lokals auffordern. Jeder Lokalbetreiber darf im Rahmen seines Hausrechts selber entscheiden, welche Gäste er bedienen will und welche nicht.“