Weiter Chaos im Team-Stronach

Auch am Donnerstag gab es immer noch keine Einigung, welche der Listen für das Team Stronach in Tirol antreten wird. Ein Rechtsanwalt kündigte den bisherigen Listenführern rechtliche Schritte an für den Fall, dass sie ihre Kandidatur nicht zurückziehen.

Am Mittwoch ist ein regelrechtes Listenchaos bekannt geworden. Dem folgte der Streit um den Spitzenkandidaten - mehr dazu in Drei Team-Stronach-Listen eingereicht. Am Donnerstag versucht die Parteizentrale in Wien noch die Wogen zu glätten.

Wie berichtet wurden drei verschiedene Kandidatenlisten für die Landtagswahl Ende April eingereicht. Beim Team Stronach in Wien hofft man nun auf ein Einsehen der von der Partei nicht legitimierten Kandidaten. Nicht vom Team Stronach legitimiert seien Walter Jenewein, der als Landesparteiobmann am Mittwoch abberufen wurde und der bisherige Landesgeschäftsführer Hans-Peter Mayr. In der Zwischenzeit haben sich Jenewein und Mayr - nach eigenen Angaben - auf eine gemeinsame Stronach-Liste geeinigt. Am Dienstag wurde eine neue Kandidatenliste mit der Spitzenkandidatin Sonja Ulmer bei der Wahlbehörde eingereicht.

Bisher noch keine Einigung

Mittwochabend fand ein Treffen zwischen den Mitgliedern der Liste des bisherigen Landesparteiobmanns Walter Jenewein und der Liste der neuen Spitzenkandidatin Sonja Ulmer statt. Eine Lösung kam aber nicht zustande.

Konkret sollen alle Kandidaten, die auf den beiden von Hans Peter Mayr und Walter Jenewein eingereichten Liste sind, auf ein Antreten bei der Wahl verzichten, so Parteisprecher Walter Rettenmoser: „Wir machen im Moment alle, die auf den Listen aufscheinen, darauf aufmerksam, dass die Listen, die den Namen Frank Stronach führen, nicht rechtmäßig sind. Sollten die Leute davon nicht Abstand nehmen, und die Listen nicht zurückziehen, werden wir nach dem Namens- und Schadensersatzrecht dagegen vorgehen.“

Stronach Anwalt bereite rechtliche Schritte vor

Ein Anwalt in Innsbruck bereite derzeit rechtliche Schritte vor. Als Drohung will Walter Rettenmoser mögliche Klagen im Fall, dass ein Kandidat nicht zurückzieht, dennoch nicht verstanden wissen: „Das weise ich auf das Schärfste zurück. Eine Drohung schaut anders aus. Das ist der Hinweis auf die Rechtsfolgen, die aus einem Handeln entstehen. Eine Drohung ist ein krimineller Akt. Und es ist kein krimineller Akt, wenn man jemanden darauf aufmerksam macht, welche rechtlichen Konsequenzen sein Handeln hat.“

Bis Dienstag kommender Woche können Kandidatenlisten bei der Landeswahlbehörde zurückgezogen werden. Vorausgesetzt mindestens die Hälfte der Kandidaten verzichtet schriftlich auf ein Antreten. Walter Rettenmoser ist guten Mutes wie er sagt, dass am Ende nur die Liste von Sonja Ulmer übrig bleibt. Dass der Streit dem Team Stronach in Tirol schade, glaubt er nicht.

Frank Stronach sehe die Vorgänge in Tirol mit gemischten Gefühlen, so Klubobmann Robert Lugar. Er habe einige sehr positiv erwähnt, die sich eingebracht hätten, sich aber über Alleingänge enttäuscht gezeigt. Letztlich gebe es eine Liste die von ihm legitimiert sei und das sei die Liste Ulmer, welche auch bei der Wahl antreten werde.

Welche Team Stronach-Kandidatenliste nun tatsächlich zugelassen wird, wird die Landeswahlbehörde am 8. April bekannt geben.