Tourengehen boomt, Handel atmet auf

Die steigende Anzahl der Tourengeher lässt den heimischen Sportartikel-Handel jubeln. Mittlerweile machen die Tourenski-Verkäufe bereits ein Fünftel des Gesamtumsatzes im Skimarkt aus. Auch bei den Alpin-Skiern gab es leichte Steigerungen.

Die Zunahme von Skibergsteigern in den letzten Jahren ist enorm. Tourengehen hat sich fast schon zum Breitensport entwickelt. An schönen Tagen seien beispielsweise auf der Lamsenspitze bis zu 500 Tourengeher anzutreffen, sagt der Chef der Bergrettung Gries im Sellrain, Gerhard Baumann. Eine aktuelle Statistik des Verbandes der heimischen Sportartikelerzeuger und -ausrüster (VSSÖ) bestätigt diese Entwicklung.

Der Boom freut vor allem den heimischen Wintersporthandel. In der heurigen Ski-Saison sind österreichweit rund 55.000 Paar Touren-Ski, inklusive Freeride-Ski, verkauft worden. Das sind um knapp 13 Prozent mehr als im Vorjahr. In manchen Sportgeschäften werden bereits mehr Touren- als Alpin-Ski verkauft.

Der Absatz letzterer ist heuer übrigens auch leicht - um rund 10.000 Paar - auf 300.000 gestiegen. Der Handel geht davon aus, dass sich der Absatz von Alpin-Ski in den kommenden Jahren auf diesem Niveau einpendeln wird. Vor einigen Jahren waren es allerdings noch um 100.000 mehr. Umso bedeutender ist für den Fachhandel die positive Entwicklung im Tourenski-Bereich, heißt es.

Tourengeher sparen bei Ausrüstung nicht

Analog zu den Skiern machen Industrie und Handel auch mit der Ausrüstung ein gutes Geschäft: laut einer Befragung der ARGE Skibergsteigen gibt ein Tourengeher rund 3.000 Euro für Ausrüstung, hochwertige Bekleidung und Lawinenpieps aus. Auch der Verleih von Tourenausrüstungen nehme stetig zu, weil auch immer mehr Gäste auf den Geschmack kommen, sagt der Stubaier Sporthändler Erich Gleirscher, Gremialobmann in der Wirtschaftskammer.