Tirol interessantester Markt für Werbung

Österreichs Sport-Sponsormarkt ist im Vorjahr 655 Mio. Euro schwer gewesen. Tirol profitierte wegen der vielen Veranstaltungen im Winter - etwa den Skirennen in Kitzbühel - am meisten von den Sponsorgeldern.

Bewertet wird der Rückfluss für die Firmen

Die 655 Mio. Euro entsprechen dem gemessenen Rückfluss für die Firmen, die als Sponsoren im Vorjahr auftraten. Was sie dafür investierten, wurde nicht erhoben.

Das Marktforschungsunternehmen „Focus Media Reserach“ errechnete, welchen Werbewert große Sportsponsoren dank ihrer medialen Präsenz vor allem in Print und TV generieren. Die Werte werden als Bruttowerbewert ausgewiesen und entsprechen somit den Werbeausgaben laut Preisliste, somit sind allfällige Rabatte nicht abgezogen.

Der Sport-Sponsormarkt in Österreich betrug laut Marktforschern im Vorjahr demnach 655 Mio. Euro. Drei Viertel dieser Summe - 488 Mio. Euro - entfielen auf das Fernsehen, 167 Mio. Euro oder rund ein Viertel auf die Printmedien. Der Online-Markt wurde nicht erhoben.

Die höchsten Sponsorwerte erzielten Audi (18,9 Mio. Euro), die Generali Versicherung (13,4 Mio. Euro) und Red Bull (13,2 Mio. Euro) gefolgt von der Raiffeisen Zentralbank (10,0 Mio. Euro). „Die Top-21-Sponsormarken stehen für insgesamt 22 Prozent des gesamten Sponsorwerbewertes“, so Focus-Geschäftsführer Klaus Fessel.

Verhältnismäßig größter Kuchen für Tirol

Im Bundesländervergleich profitiert Tirol am meisten vom Sponsorwerbewert. Tirol stellt acht Prozent der Bevölkerung Österreichs, allerdings entfallen 19 Prozent der Sponsormarkt-Gesamtsumme auf Tirol. Auch Salzburg (sechs Prozent der Bevölkerung, zehn Prozent des Sponsorwerbewerts), die Steiermark (14 Prozent zu 18 Prozent), Kärnten (sieben zu neun Prozent und Wien (20 zu 21 Prozent) haben einen positiven Saldo.

Aufschlüsselung nach Monaten

Die Monate Dezember und Jänner waren im Vorjahr die Monate mit den jeweils höchsten Bruttowerbewerten im Sponsoring.

Österreich ist eine Wintersportnation

Die Saisonalität des Sponsorwerbemarkts im Vorjahr zeigte, dass Österreich eine Wintersportnation ist: Dezember und Jänner waren die Monate mit den jeweils höchsten Bruttowerbewerten im Sponsoring. Der Jänner mit Skirennen wie über die Streif in Kitzbühel machte alleine 134,5 Mio. Euro aus, der Dezember immerhin 104,9 Mio. Euro. Februar, März und November lagen zwischen 66 und 69 Mio. Euro. Die Sommermonate schwächelten im Vergleich nur bei Summen von rund 25 bis 40 Mio. Euro. Der Juni war mit der Fußball-EM in Polen und der Ukraine ein positiver Ausreißer mit 39,5 Mio. Euro.

Alpiner Skisport als wichtigste Sportart

Vergleicht man den Sponsormarkt nach dem Stellenwert der Sportarten, so entfielen laut Focus 55,5 Prozent auf den Wintersport, 28,8 Prozent auf den Fußball und lediglich 15,7 Prozent auf alle anderen - laut Fessel - 70 Sportarten. Weiter aufgeteilt machte der Alpine-Skisport 29,1 Prozent aus, Fußball von der heimischen zweiten Liga bis zur Champions League und EM 28,8 Prozent. Skisprung kam auf 16 Prozent, die Formel 1 auf 9,7 Prozent. Eishockey machte immerhin noch 6,7 Prozent aus; Tennis zum Vergleich nur 0,6 Prozent.

„Alleine die Top-10-Events stehen für insgesamt 88 Prozent des gesamten Sponsorwerbewertes“, erklärte Marcell Grell, Sponsoring-Experte bei Focus.

Einzige weltweite Aufschlüsselung für ein Land

Für die Sponsorjahresbilanz 2012 wurden 514.005 TV-Berichte, 140.938 Print-Meldungen, 79 Sportarten, 667 Events, 3.509 Ereignisse, 9.424 Sponsormarken und 83 Platzierungsarten untersucht. Laut Focus Institut handelt es sich dabei um die einzige genaue Aufschlüsselung für ein Land weltweit. Die 655 Mio. Euro wurden auf Basis offizieller Medientarife berechnet.

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