Achensee: Heli-Drama bleibt ungeklärt

Fast zwei Jahre nach dem Absturz eines Polizeihubschraubers in den Tiroler Achensee mit vier Todesopfern liegt nunmehr der Endbericht der Flugunfallkommission vor. Das Unglück werde nie restlos aufgeklärt werden können, heißt es darin.

Wie der Sprecher der Flugpolizei, Karl-Heinz Grundböck, der APA gegenüber erklärte, sei ein technisches Gebrechen auf jeden Fall auszuschließen. Grundböck bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung „Kurier“ (Donnerstagsausgabe).

Drei mögliche Varianten stehen im Raum

Laut Flugpolizei blieben drei mögliche Ursachen für den Absturz, die jeweils eine mögliche Handlungseinschränkung des Piloten betreffen würden: Eine beschädigte Kabine durch Vogelschlag, eine falsche Höheneinschätzung wegen einer spiegelglatten Wasseroberfläche oder eine gravierende Gesundheitseinschränkung des Piloten, die von den Symptomen her einem epileptischen Anfall ähneln könnte.

Eine solche Einschränkung könnte durch einen bestimmten Einfall des Sonnenlichts auf den Hauptrotor ausgelöst worden sein, hieß es in dem Zeitungsbericht. Das hätte wie das Flackern einer Discokugel oder einer Neonröhre wirken können, so Grundböck. Ob jemand für einen solchen Effekt anfällig sei, könne aber bei den vorgeschriebenen Tests nicht erkannt werden.

Künftig Cockpit-Aufnahmen

Wie die Flugpolizei mitteilte, würden die Polizeihubschrauber nun als Konsequenz des Unglücks mit Sprachaufzeichungssystemen nachgerüstet. Damit sollen im Ernstfall die Gespräche im Cockpit vor einem Absturz nachvollzogen werden können.

Aufwändige Bergung von Toten und Hubschrauber

Bei dem Absturz am 30. März 2011 kurz nach 10.00 Uhr kamen alle vier Menschen an Bord des Eurocopters - drei Tiroler und ein Schweizer - ums Leben. Der Leichnam eines 38 Jahre alten Flugbegleiters wurde unmittelbar nach dem Unglück geborgen. Im Hubschrauber befanden sich darüber hinaus der 41-jährige Pilot aus Tirol, ein 53-jähriger einheimischer Grenzpolizist und ein 43 Jahre alter Polizist aus der Schweiz. Die Opfer wurden zwei Tage nach dem Absturz geborgen, die Bergung des Wracks konnte nach elf Tagen unter schwierigsten Bedingungen abgeschlossen werden.