Dinkhauser kündigt Rückzug an

Fritz Dinkhauser, Gründer und Obmann der Liste Fritz, hat Dienstagvormittag krankheitsbedingt seinen Rückzug aus der Politik bekanntgegeben. Er wird bei der Landtagswahl im April nicht mehr als Spitzenkandidat antreten.

Dienstagvormittag verkündete Dinkhauser, Obmann der größten Landtag-Oppositionspartei Liste Fritz, das Ende seiner politischen Karriere. Aus gesundheitlichen Gründen zieht sich der 72-Jährige aus der Politik zurück und wird nicht wie ursprünglich geplant Ende April als Spitzenkandidat seiner Partei zur Landtagswahl antreten. Die Zukunft der „Liste Fritz“ ist ungewiss. Die „Liste Fritz“ hat sich jetzt jedenfalls eine Nachdenkpause verordnet.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Ich bin der Herausforderung, als Spitzenkandidat anzutreten, nicht mehr gewachsen“, sagte Dinkhauser. Seine Liste habe sich eine Nachdenkpause verordnet, wie es weitergehen solle. „Mir geht es gesundheitlich nicht so gut“, meinte der 72-Jährige. Dennoch wolle er vorerst Parteiobmann bleiben.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Dinkhauser zeigte sich enttäuscht davon, dass es ihm nicht gelungen ist, die Frage der Agrargemeinschaften zu lösen. Auch im Bereich des leistbaren Wohnens, des gerechten Einkommens und der Bildung sei vieles abgelehnt worden.

Bei Landtagswahl 2008 zweitstärkste Partei

Bei der Landtagswahl 2008 schaffte der frühere Präsident der Tiroler Arbeiterkammer Dinkhauser auf Anhieb 18,4 Prozent und sieben Sitze im 36-köpfigen Landtag. Der ÖVP-Dissident fügte damals seiner früheren Partei eine herbe Niederlage zu und überholte sogar die SPÖ. Für die Landtagswahl 2013 werden Gottfried Kapferer und Andreas Brugger nicht mehr zur Verfügung stehen.

Politische Reaktionen und Angebote an Fritz-Wähler

„Fritz Dinkhauser hat in der vergangenen Periode Seite an Seite mit uns für die Sicherung der Umwelt und für mehr Gerechtigkeit in Tirol gekämpft. Für diesen beharrlichen Einsatz möchten wir ihm danken, und für seine Gesundheit wünschen wir ihm alles Gute“, sagte die grüne Klubobfrau Christine Baur in einer ersten Reaktion. Bei der kommenden Wahl seien die Grünen eine Alternative für alle Dinkhauser-Wähler und -Wählerinnen, erklärte die grüne Landessprecherin Ingrid Felipe.

Eine Einladung an alle Liste Fritz Wähler ergeht auch von den Tiroler Freiheitlichen. FPÖ Chef Gerald Hauser hat, wie er ausführt, „maximales Verständnis“ für Dinkhausers Entscheidung. Dieser habe mit seinem Antreten vor fünf Jahren Bewegung in die politische Landschaft gebracht und dazu beigetragen, dass die Opposition im Landtag stark agiert habe, würdigte Gerald Hauser den 72-Jährigen.

Voller Respekt für Dinkhauser kam auch von SPÖ Klubchef Hans Peter Bock. „Es war wichtig, dass es solche Leute wie Dinkhauser gibt“, so der SPÖ-Klubchef, es seien spannende Jahre mit ihm gewesen. Der Rückzug Dinkhauser, der zuletzt merkbar angeschlagen gewesen sei, komme für ihn nicht überraschend, so Hans Peter Bock.

Wie der Parteichef der ÖVP, LH Günther Platter, in einer Aussendung erklärte, nehme er diese Entscheidung von Fritz Dinkhauser zur Kenntnis und wünsche ihm für seine Gesundheit in der Zukunft alles Gute. Ob seine Liste antreten werde oder nicht, sei eine interne Entscheidung. Für die Tiroler Volkspartei gelte, weiter für das Land Tirol zu arbeiten, so Platter.

Geisler, nahm die Entscheidung Dinkhausers, wie er sagte, zur Kenntnis und wünschte ihm alles Gute. Es stehe aber ebenfalls, fest, so Geisler, dass sowohl Stil als auch Inhalte von Dinkhausers Politik nicht dem Politikverständnis der ÖVP entsprochen hätten.

Fritz Gurgiser, Obmann des Bürgerklub Tirol und ehemaliges Liste-Fritz-Mitglied, wollte auf ORF-Anfrage nichts zum Rückzug von Fritz Dinkhauser sagen.

Auch der Spitzenkandidat der neu gegründeten Liste „vorwärts Tirol“, Hans Lindenberger, zollte Dinkhauser Anerkennung und Respekt: „Mit Fritz Dinkhauser verlässt ein Vorkämpfer für ein gerechteres Tirol die politische Bühne. Für seinen unermüdlichen und mutigen Einsatz in den vielen Jahren als AK-Präsident und im Tiroler Landtag gebühren ihm größte Anerkennung und Respekt“.

Tirols Politik verliere mit dem Rückzug Dinkhausers die Gallionsfigur der Erneuerung, kommentierte Patrick Pfurtscheller von der Liste „Für Tirol“ den Rückzug Dinkhausers. Nach der Pressekonferenz sei das Ende der gesamten Bewegung prolongiert, da die Mehrheit des Bürgerklub Parteivorstandes nicht zur Wahl antreten werde.

Link: