Heiße Spur zu gesuchtem Tourengeher

Die Suche nach jenem Skitourengeher, der bei einem tödlichen Lawinenunglück im Sellrain angeblich bei der Vermisstensuche die Hilfe verweigert hat, könnte kurz vor der Lösung stehen. Es habe erste Einvernahmen gegeben, so die Polizei.

„Es deutet auf eine Klärung des Sachverhalts hin“, teilte eine Polizeibeamtin auf Anfrage der APA am Donnerstag mit. Der Kreis der infrage kommenden Personen habe mit Hilfe von Zeugen eingegrenzt werden können, erläuterte sie.

Zudem seien die Eintragungen im Gipfelbuch kontrolliert worden. Bereits in den vergangenen Tagen und auch am Donnerstag hätten Einvernahmen stattgefunden.

Steirer starb einen Tag später

Bei dem Lawinenunglück auf dem rund 3.000 Meter hohen Zischgeles am vergangenen Samstag war ein 38-jähriger Steirer unter den Schneemassen verschüttet worden. Er konnte erst nach 30 Minuten geborgen werden. Der Mann erlitt schwere Verletzungen und starb einen Tag später in der Innsbrucker Uniklinik.

Lawine am Zischgeles

APA/Liebl

Der Rettungshubschrauber bei der Bergung des Verletzten

Sonntagfrüh war der Vorfall über die angeblich unterlassene Hilfeleistung bekanntgeworden. Ein bei dem Lawinenabgang auf rund 2.800 Meter Seehöhe Beteiligter hatte bei der Suche nach seinem Freund einen aufsteigenden Skitourengeher um Hilfe gebeten. Dieser soll allerdings negiert und seinen Weg fortgesetzt haben, schrieb Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol im Internetblog. „Das ist moralisch höchst bedenklich“, meinte er zu diesem Verhalten. Schließlich liefen die Ermittlungen gegen unbekannt wegen unterlassener Hilfeleistung an - mehr dazu in Ermittlungen nach Lawinenunglück.