Große Auszeichnung für Peter Zoller

Der Innsbrucker Quantenphysiker Peter Zoller erhält mit einem spanischen Kollegen den mit 100.000 Dollar dotierten Wolf-Preis für Physik 2013. Der Preis zählt zu den angesehensten Auszeichnungen in den Naturwissenschaften.

Zoller erhält den Preis mit dem Theoretiker Ignacio Cicac für ihre grundlegenden theoretischen Beiträge zur Quanteninformationverarbeitung, Quantenoptik und zur Physik von Quantengasen. Die beiden Wissenschafter verbindet eine langjährige und intensive Zusammenarbeit.

Arbeit an Quantencomputer

Unter anderem stammt von Cirac und Zoller die Idee für einen Quantencomputer, basierend auf der Wechselwirkung von Lasern mit kalten, in einer elektromagnetischen Falle gespeicherten Ionen. In Grundzügen wurde diese Idee in den vergangenen Jahren bereits experimentell umgesetzt, und sie zählt laut Universität Innsbruck zu den erfolgversprechendsten Konzepten auf dem Weg zu einem skalierbaren Quantencomputer.

Peter Zoller zeigt sich erfreut über die Auszeichnung. Das Feld der Quanteninformation habe sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt, und viele der gemeinsamen Ideen seien in Experimenten bereits erfolgreich erprobt worden.

Zoller forscht und lehrt an der Universität Innsbruck und ist Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Quantenphysik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ignacio Cirac ist Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Vor seiner Berufung nach Deutschland war Cirac von 1996 bis 2001 Professor für Theoretische Physik an der Universität Innsbruck

Preis wird im israelischen Parlament verliehen

Der Wolf-Preis wird seit 1978 vergeben und zählt heute in den Naturwissenschaften zu den angesehensten Wissenschaftspreisen weltweit. Er wird in den Gebieten Chemie, Mathematik, Medizin und Physik sowie Landwirtschaft und Kunst verliehen. Von den bisherigen 50 Physik-Preisträgern wurden 15 in den nachfolgenden Jahren mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Die Ehrung für die diesjährigen Preisträger findet im Mai 2013 durch den israelischen Präsidenten Shimon Peres in der Knesset in Jerusalem statt. Gestiftet wurde der Preis im Jahr 1976 von Ricardo Wolf.