Grünes Licht für Innkraftwerk

Der Umweltsenat in Wien hat grünes Licht für das umstrittene Gemeinschaftskraftwerk im Oberinntal gegeben. Drei Gemeinden hatten gegen den erstinstanzlichen positiven Bescheid des Landes im Umweltverträglichkeitsverfahren berufen.

Anfang des Jahres gab es nochmals eine mündliche Verhandlung in Wien, ein tödlicher Felssturz im Bereich der Kraftwerksbaustelle warf dann nochmals weitere Fragen auf - mehr dazu in Großalarm nach Busunglück im Engadin.

Kein ordentliches Rechtsmittel mehr möglich

Jetzt genehmigte der Umweltsenat, mehr als zwei Jahre nach dem ersten Bescheid des Landes, das Inn-Kraftwerksprojekt grundsätzlich. Das bestätigt Gerhard Witting, Bürgermeister von Pfunds. Er sagt, die Gemeinden Pfunds, Tösens und Ried hätten sich nicht grundsätzlich gegen den Kraftwerksbau ausgesprochen. Man habe sich aber eine ökologisch wesentlich bessere Variante vorgestellt. Den Bescheid habe man erst Donnerstagmittag erhalten, eine Prüfung sei daher noch nicht möglich gewesen. Der Bescheid sei endgültig und ein ordentliches Rechtsmittel dagegen nicht möglich. Ob man vor dem Verwaltungsgerichtshof Verfahrensmängel geltend machen könne, müsse geprüft werden und sei derzeit noch vollkommen offen.

Für die Kraftwerksbetreiber von Verbund, TIWAG und Engadiner Kraftwerke gibt es allerdings zusätzliche Auflagen gegenüber dem ersten Bescheid, unter anderem, was Felssicherungsmaßnahmen betrifft.

GKI spätestens 2018 in Betrieb

Die Auflagen würden sich aber nicht gravierend auf das Projekt auswirken, sagt Peter Weiskopf von der GKI-Geschäftsleitung: "Wir werden noch abwarten, was im Verfahren passiert. Wir gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr einen Baubeschluss fassen können und auch mit ersten Vorarbeiten beginnen können. Die Ausschreibungsunterlagen werden wir in der nächsten Zeit fertigstellen. Nach rund 3,5 bis vier Jahren Bauzeit könnte dann das GKI spätestens im Jahr 2018 in Betrieb gehen.“

WK: Bau bringt 100 Millionen

Die Wirtschaftskammer begrüßt den Bau des Kraftwerkes. „Endlich“, so WK-Präsident Jürgen Bodenseer, „kommt Schwung in den notwendigen Ausbau der Wasserkraft in Tirol. Der Bau bringt einen enormen wirtschaftlichen Impuls für ganz Tirol. 400 Millionen Euro werden investiert und nach heutigen Schätzungen fließen davon fast 100 Millionen Euro in die Tiroler Wirtschaft,“ so Bodenseer.

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