Tirol bei Mathe-Test im Spitzenfeld

Beim großen österreichweiten Test zur Ermittlung des mathematischen Bildungsstandards hat Tirol überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Tirol liegt im Bundesländervergleich an dritter Stelle hinter Oberösterreich und Salzburg.

Mit 543 Punkten liegen die Tiroler über dem Österreich-Schnitt (535). Fünf Prozent übertreffen die Standards, 56 Prozent erreichen sie, 26 Prozent erfüllen sie teilweise und 13 Prozent verfehlen sie. Damit liegt Tirol bei den Spitzenschülern im Österreich-Schnitt, verzeichnet aber weniger Risikoschüler als der Rest Österreichs. Im Schultypenvergleich liegen sowohl die AHS-Schüler (612 Punkte) klar über dem Österreich-Schnitt (600) als auch die Pflichtschüler (521 Punkte gegenüber 504 im Österreich-Schnitt). Erfreulich: Auch beim „fairen Vergleich“ liegen die Tiroler besser als von den Rahmenbedingungen an den Schulen zu erwarten, vor allem bei den Pflichtschülern werden die Erwartungen klar übertroffen.

So wurde beurteilt

Die Standardtestungen umfassten 48 Aufgaben, ein Punkteunterschied von zehn Punkten entspricht in etwa einer gelösten Aufgabe. Die Bildungsstandard-Testungen wurden - ebenso wie die internationalen Volksschul-Vergleichsstudien TIMSS (Mathe, Naturwissenschaften) und PIRLS (Lesen) - vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) durchgeführt.

Migrationshintergrund und familiäres Bildungsniveau

Starken Einfluss auf die Standard-Ergebnisse haben auch Migrationshintergrund und sozioökonomischer Hintergrund der getesteten Schüler: Kinder mit Migrationshintergrund kamen auf einen Mittelwert von 480 Punkten, „einheimische“ Schüler auf 547.

Und: Immerhin zwölf Prozent der Akademikerkinder erreichte die höchste Kompetenzstufe 3, aber nur ein Prozent der Kinder, deren Eltern höchstens einen Pflichtschulabschluss haben. Umgekehrt verfehlen nur sechs Prozent aller Akademikerkinder die Standards (Kompetenzstufe „Unter 1“), aber 37 Prozent der Kinder von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss.

„Fairer Vergleich“ soll relativieren

Zum Ausgleich der unterschiedlichen sozialen Rahmenbedingungen an den Schulen wurde außerdem ein „fairer Vergleich“ erstellt, für den nicht nur der absolute Punktewert herangezogen wurde, sondern das unter Berücksichtigung von Migrations- und sozialem Hintergrund der jeweiligen Schüler „erwartbare“ Ergebnis.

Auf Bundesländerebene erzielte auch hier Oberösterreich den besten Wert, besser als von den Rahmenbedingungen erwartbar schnitten auch Tirol und (im Pflichtschulbereich) Salzburg ab. Im Rahmen der Erwartungen lagen Wien, Vorarlberg und Niederösterreich, etwas darunter die Steiermark und das Burgenland, stark darunter Kärnten.

Ausgangslage in Tirol

Im Mai 2012 wurden die Mathematikkenntnisse von rund 80.000 SchülerInnen der vierten Klassen Gymnasium, Haupt- und Sonderschule sowie Neue Mittelschule überprüft. In Tirol absolvierten 7.080 SchülerInnen aus 128 Schulen und 362 Klassen den Test.

Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) gratulierte den Tiroler Schülerinnen und Schülern. Das gute tiroler Ergebnis sei nicht zuletzt auch dem bestens qualifizierten Lehrpersonal zu verdanken, so Palfrader.

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