Tirol bekommt 2014 neues Hospizhaus

Für den Bau eines neuen „Hospizhauses Tirol“ ist am Dienstag der Startschuss gefallen. Die Landesregierung beschloss den Bau eines Gebäudes mit 14 Betten in einer Hospiz- und Palliativstation sowie einem Tageshospiz mit sechs Plätzen.

Geplanter Baubeginn auf dem Areal der Barmherzigen Schwestern, die den Grund kostenlos zur Verfügung stellen, ist im Herbst 2014, eröffnet werden soll das neue Hospizhaus im Juni 2016. Den Großteil der Kosten übernimmt das Land Tirol, rund eine Million Euro muss die Tiroler Hospiz Gemeinschaft selbst durch Spenden aufbringen.

Areal des künftigen Hospizhauses in Innsbruck

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Hier entsteht das neue Hospizhaus.

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Das neue Hospizhaus Tirol umfasst außerdem das mobile Hospiz und Palliativteam Innsbruck und Umgebung sowie die Bildungsakademie Hospiz- und Palliative Care. Durch den Neubau soll die Qualität der Betreuung für sterbende Menschen und ihre Angehörigen erhöht werden. Ein Patient kann zuerst zu Hause oder im Heim betreut werden, dann für ein paar Tage stationär aufgenommen werden, schließlich wieder nach Hause entlassen werden.

Weitere Angebote des neuen Hospizhauses sind eine sieben-Tage-Hotline und die Koordination der ehrenamtlichen Hospitzgruppen. Derzeit gibt es eine Hospiz-Station im Sanatorium Kettenbrücke der Barmherzigen Schwestern.

Elisabeth Zanon, Vorsitzende Tiroler Hospiz Gemeinschaft

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Elisabeth Zanon, Vorsitzende der Tiroler Hospizgemeinschaft

Betreuung für das Leben bis zuletzt

Die Vorsitzende der Tiroler Hospizgemeinschaft, Elisabeth Zanon, zeigte sich erfreut über den Beschluss der Landesregierung, dem lange Gespräche und Verhandlungen vorausgingen. „Es ist uns gelungen, den Tod und das Sterben nicht nur zu enttabuisieren, sondern dafür zu sorgen, dass man bis zum Ende in Würde leben darf. Die Tiroler Hospizgemeinschaft betreut das Leben - das Leben bis zum Tod!“, sagte Zanon.

Palliativbetten in Bezirksspitälern

Einen weiteren Schwerpunkt setzt die Landesregierung im Bereich Altersmedizin. In zehn Jahren werde es um 57 Prozent mehr Menschen geben, die älter als 65 Jahre sind. An den Tiroler Spitälern sind deshalb bis zum Jahr 2015 insgesamt 40 Palliativbetten geplant.

Auch die mobile Betreuung soll gemäß dem Strukturplan Pflege 2012 bis 2022 ausgebaut werden. Die Palliativteams betreuen, erstellen Behandlungspläne, organisieren den Übergang von stationärer zu häuslicher Pflege oder vermitteln ehrenamtliche Besuchsdienste.

Entlastung von Singles und Berufstätigen

Die Verstärkung mobiler Palliativ-Pflege sei notwendig, sagte Landeshauptmannstellvertreter Gerhard Reheis (SPÖ), da neben einer steigenden Zahl von pflegebedürftigen Menschen auch die Zunahme von Singlehaushalten und Berufstätigen bedacht werden müsse, denen die Pflege alter und kranker Menschen nicht gänzlich zumutbar sei. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) erklärte, Tirol stelle sich dem demografischen Wandel und investiere rund 700 Millionen in die Tiroler Krankenhäuser.

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