Engelbert Stenico tödlich verunglückt

Der seit Sonntagabend in den Bergen bei Flirsch vermisste Landecker Bürgermeister Engelbert Stenico ist Montagfrüh von den Einsatzkräften tot aufgefunden worden. Er dürfte rund 200 Meter über eine vereiste Rinne abgestürzt sein.

Engelbert Stenico

dibk.at

Engelbert Stenico wurde 56 Jahre alt, er hinterlässt seine Frau und drei Kinder. Seit 1998 war er Bürgermeister von Landeck.

Bürgermeister Engelbert Stenico war Sonntagvormittag um 11.00 Uhr allein zu einer Tour ins Stanzertal aufgebrochen. Als er bis zum Abend nicht nach Hause zurückkehrte, schlug seine Familie Alarm.

Eine große Suchaktion wurde gestartet. Der Polizeihubschrauber aus Klagenfurt wurde angefordert, Bergretter aus allen Ortsstellen des Bezirkes, Alpinpolizisten, Feuerwehr und Berwacht waren die ganze Nacht im Einsatz. In dem steilen und eisglatten Gelände suchten sie zunächst vergeblich nach dem Vermissten. Zeugen hatten den Landecker Bürgermeister zuletzt im Bereich der Ansbachhütte gesehen, das Suchgebiet konnte also etwas eingeschränkt werden.

Vom Hubschrauber aus gesichtet

Der Abgestürzte konnte Montagfrüh dann vom Hubschrauber aus entdeckt werden, sagt Einsatzleiter Stefan Jungmann: „Wir haben bei der Suche im Griesbach in der Nähe von Flirsch Engelbert Stenico gesichtet. Er dürfte rund 200 Meter über eine steile, vereiste Rinne abgestürzt sein.“

Bergung Landecker Bürgermeister

Zoom Tirol

Der Tote musste per Hubschrauber geborgen werden.

Inzwischen wurde die Leiche von Engelbert Stenico per Hubschrauber geborgen und nach Flirsch gebracht. Rund 60 Mann, Hunde und ein Hubschrauber waren im Gelände unterwegs, um den vermissten Bürgermeister zu suchen.

Stenico prägte Landeck

Über 25 Jahre lang hat der Sozialdemokrat Engelbert Stenico - von den Landeckern „Bertl“ genannt - die Kommunalpolitik in Landeck mitgeprägt. Ende der 1980er Jahre war er Jugendreferent, ab 1992 dann Sozialreferent der Stadtgemeinde, 1998 wurde er an einem aus SPÖ-Sicht historischen Wahltag zum Bürgermeister von Landeck gewählt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Tiefe Betroffenheit im Land

Tirols SPÖ-Chef Gerhard Reheis zeigte sich über den Tod von Engelbert Stenico zutiefst betroffen: „Es ist ein schwerer Schlag für uns alle, Bertl Stenico hinterlässt eine sehr große Lücke - als Bürgermeister und als Mensch. Er war ein hervorragender Bürgermeister, der auf die Anliegen der Menschen eingegangen ist und die Sorgen der Menschen als seine Sorgen mitgenommen hat. Dass er nicht mehr unter uns ist - ich kann es nicht glauben.“

„Mensch mit Gewissen und Rückgrat“

Bestürzt zeigten sich auch Politiker aus anderen Parteien, so etwa Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP): „Bertl Stenico war einer, auf den man sich verlassen hat können. Er war ein sehr seriöser Arbeiter und hat mit viel Herzblut für die Landeckerinnen und Landeck gearbeitet.“ Landecks Vizebürgermeister Herbert Mayer (ÖVP) sprach im Namen aller Mitarbeiter und Gemeinderäte von einer großen Betroffenheit. Gemeinderat Ahmet Demir und Landessprecherin Ingrid Felipe von den Tiroler Grünen schreiben in einer Aussendung: „Er war ein Mensch mit herausragendem Charakter. So wird er uns in Erinnerung bleiben: Als Mensch mit Gewissen und Rückgrat.“