Platter für Beibehaltung der Wehrpflicht

Donnerstagabend hat der „Große Österreichische Zapfenstreich“ am Landhausplatz in Innsbruck stattgefunden. Im Rahmen der Festrede sprach sich LH Günther Platter (ÖVP) offen für die Beibehaltung der Wehrpflicht aus. Ein Berufsheer sei nicht zu finanzieren.

In der Festrede ging der Tiroler Landeshauptmann und ehemalige Verteidigungsminister Günther Platter auf die aktuelle Bundesheer-Diskussion um die Wehrpflicht ein.

Berufsheer könne nicht finanziert werden

Platter forderte eine sachliche Information, was ein Aus der Wehrpflicht auf die Sicherheitspolitik und speziell in Bezug auf den Katastrophenschutz bedeuten würde und was ein Berufsheer wirklich koste. Ein Aus der Wehrpflicht würde auch ein Aus des Zivildienstes bedeuten, so Platter: „Es ist höchst an der Zeit, die Bevölkerung mit objektiven Informationen zu versorgen. Hohe Militärs und ein eben erst bekannt gewordenes heeresinternes Papier sprechen eine klare Sprache: Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Finanzmitteln kann ein Berufsheer nie finanziert werden“ - mehr dazu in Wehrpflicht: Neue heeresinterne Kritik an Darabos.

LH: „Bundesheer ist unverzichtbar“

Neben der militärischen Landesverteidigung stünden für das Bundesheer zunehmend Aufgaben der Friedenssicherung, der humanitären Hilfe und der Katastrophen-Hilfe im Vordergrund. Es seien zumeist die Grundwehrdiener, die im Katastropheneinsatz stehen, betonte der Tiroler Landeshauptmann.

In Krisenzeiten sei das Bundesheer unverzichtbar, sagte Platter, das hätten vielfältige Einsätze im letzten Winter gezeigt: „Ob Unterstützung bei Lawinenabgängen im Zillertal, der Verschüttetensuche in der Axamer Lizum oder Hubschrauberflüge zur Schneelastbefreiung von Bäumen. Geht man noch ein paar Jahre zurück, dann war die rasche und professionelle Hilfe des Bundesheeres bei der Hochwasserkatastrophe 2005 und bei der Lawinenkatastrophe 1999 im Paznauntal entscheidend“.

Als ehemaliger Verteidigungsminister und Landeshauptmann sei für ihn eines ganz klar: „Tirol braucht ein starkes Bundesheer. Ganz Österreich braucht ein Bundesheer, das auch weiterhin in der Lage ist zu helfen, wo andere nicht mehr können.“