Liste Fritz: Land soll gerecht verteilen

Die Liste Fritz-Bürgerforum Tirol kritisiert die Millionen-Zuwendungen des Landes an die Firmengruppe des Unternehmers Heinz Schultz. Die Förderungen seien richtlinienkonform aber nicht verteilungsgerecht, so Fritz Dinkhauser.

Laut dem Sonderprüfungsbericht des Landesrechnungshofs hat die Schultz-Gruppe seit 1995 rund 17 Millionen Euro aus Landesgeldern erhalten. Das sind 42 Prozent der gesamten Seilbahnförderungen des Landes. Dazu kommen noch 24 Millionen aus Bundesgeldern - mehr dazu in Geld für Schultz Thema im Ausschuss.

„Wir kreiden die Ver-Schultzung an“

Das sei zwar entsprechend den Richtlinien, sagt Fritz Dinkhauser, verteilungsgerecht sei dies aber nicht: „Wir haben nicht nur die Firmengruppe Schultz. Wir haben viele Lift- und Seilbahnbetreiber, die für dieses Land wichtig sind und die in den letzten zehn Jahren keinen einzigen Euro bekommen haben. Wir kreiden die Ver-Schultzung an – das Land wird von einer Firmengruppe vereinnahmt.“

Zur Schultz-Gruppe gehören in Tirol unter anderem die Goldried-Bergbahnen und auch das Skigebiet Hochzillertal, sowie eine Wohnbaugruppe bestehend aus 27 Gesellschaften.

„Liftbetreiber werden Schlange stehen“

Bezüglich der Förderung kritisierte die Liste Fritz am Donnerstag ausdrücklich die Regierungspolitik, nicht den Unternehmer. Allerdings werde hier auch ein Dammbruch in Kauf genommen. Nach Bekanntwerden der Millionenförderungen für Schultz würden in Kürze viele Liftbetreiber beim Land um Förderzusagen Schlange stehen, so Dinkhauser: „Die Piz val Gronda war ein Dammbruch, es sind jetzt schon Begehrlichkeiten da. Dasselbe gilt auch in der Frage der Zuwendungen. Wenn die anderen sehen, dass eine Gruppe so viele Zuwendungen bekommt, werden die natürlich auch beim Land vorstellig werden. Ich meine: Das Land hat die Verpflichtung, jenen etwas zu geben, die sich selber nicht helfen können.“

Schultz: „Alles zurecht ausbezahlt“

Der kritisierte Heinz Schultz verweist am Donnerstag auf den vorliegenden Rechnungshofbericht. Dieser habe unmissverständlich festgestellt, dass alle Förderungen zurecht ausbezahlt worden seien. Wer das nicht zur Kenntnis nehme, der disqualifiziere sich selbst. In die politische Debatte wolle er sich nicht einmischen. Auch die ÖVP verweist darauf, dass alles korrekt abgewickelt worden sei, ebenso der Juniorpartner SPÖ. Die SPÖ wünscht sich künftig mehr Transparenz, wie es aus dem Büro von Parteichef Gerhard Reheis heißt.

Der Landtagsabgeordnete Jakob Wolf (ÖVP) spricht von „Skandalisierungsversuchen der Opposition, die wie Seifenblasen zerplatzen“. Im Novemberlandtag wird der vorliegende Sonderprüfungsbericht diskutiert werden.