Kinder-Projekt für mehr Bewegung

Im Alltag von Kindern und Jugendlichen spielt Bewegung eine immer geringere Rolle. Dadurch werden viele Kinder tollpatschig. In Innsbruck versucht das Projekt „Gemma“ Kinder wieder ins Freie zu bekommen und sie zu Bewegung zu motivieren.

Der Verein ASKÖ versucht die Stadtkinder von Innsbruck zum Spielen zu bewegen, denn Kinder bewegen sich heute nur mehr halb so viel wie noch vor 20 Jahren.

Viktoria Geiler

ORF

Viktoria Geiler

Fähigkeiten nehmen rapide ab

Laut einer Trendanalyse verbringen Innsbrucks Volksschüler täglich im Schnitt über sechs Stunden sitzend. Bewegung kommt zu kurz
und das hat gravierende Folgen, sagt Projektleiterin Viktoria Geiler. Kinder könnten nicht mehr so gut balancieren, nicht mehr rückwärts laufen, keine Rolle vorwärts mehr oder keinen Weitsprung aus dem Stand mehr machen. Was vor zehn Jahren noch normal gewesen sei, sei heute nicht mehr der Fall.

Körper und Geist wieder verbinden

In neun Höfen und städtischen Anlagen laden ausgebildete Übungsleiter Sechs- bis 14-Jährige zu Spiel, Sport und Spaß ein. Die Koordination sei nicht mehr vorhanden wie früher. Früher habe man koordinative Fertigkeiten gehabt, weil man sich in der freien Natur bewegt habe, sagt Übungsleiter Georg Gasser. Heutzutage müssten die Kinder in der Schule sitzen und die Eltern gehen arbeiten. Man mache mit den Kindern generelle Bewegung und Koordinationsspiele, damit der Körper wieder mit dem Geist verbunden werde.

Ein Vorteil von „Gemma“ ist, dass der Sport direkt vor der Haustür stattfindet und die Selektion wegfällt, die es sonst durch die Vereine gibt. Das Bewegungsprojekt „Gemma“ wird vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck gefördert, für die Kinder ist es kostenlos.