Versorger diskutieren über Energiewende

Der Umbau der Stromversorgung auf erneuerbare Energie steht im Mittelpunkt von Österreichs Energie Kongress, der derzeit in Innsbruck stattfindet. Die Stromunternehmen diskutieren über Herausforderungen und Kosten für die Energiewende.

Bei der Energiewende sehen Österreichs Stromunternehmen die Kunden auf ihrer Seite: Der Preis sei nicht das wichtigste, heißt es. Was sich die Kunden laut einer Umfrage des Gallup-Instituts wirklich wünschen, sei Versorgungssicherheit. Erst in zweiter Linie sei der Strompreis ausschlaggebend.

Großteil will keinen Atomstrom

Fast gleich wichtig ist den Kunden auch die Herkunft des Stroms. Mehr als 80 Prozent wollen keinen Atomstrom, weit mehr als 70 Prozent sagen ausdrücklich, dass sie ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien wünschen, erklärt Peter Layr, Präsident des Branchenverbands „Österreichs Energie“: „Es ist machbar, und das schon seit einigen Jahren. Aber es kostet etwas. Da wir wissen, dass unsere Kunden das wollen, tun wir das auch.“

Ökostrom-Zuschläge wie in Deutschland schließt der Präsident von „Österreichs Energie“ aber aus: „Weil wir so viel Wasserkraft haben, die relativ kostengünstig in der Produktion ist, muss die Umlage nicht so hoch sein. Wir sind bei ca. 35 Euro pro Haushalt und Jahr. Die Deutschen erhöhen von 120 auf 150 bis 160 Euro.“

TIWAG setzt weiter auf Wasserkraft

16 Milliarden Euro wollen die österreichischen Stromunternehmen in den nächsten acht Jahren investieren. Die TIWAG setzt dabei in erster Linie auf Wasserkraft - vor allem mit den Großprojekten Kaunertal und Sellrain-Silz oder der Beteiligung am Gemeinschaftskraftwerk Inn.

Photovoltaik spiele wegen geringer Förderungen für Großanlagen kaum eine Rolle, sagt TIWAG-Chef Bruno Wallnöfer: „Wir haben aber vor zwei Jahren ein Förderprogramm aufgelegt, dass sich schon zu einer kleinen Erfolgsgeschichte entwickelt hat: Für die kleine private Photovoltaik mit einer Leistungsgrenze von fünf KW. Da bieten wir an, den Überschussstrom ins TIWAG-Netz zu übernehmen, um einen Einspeisepreis von 15 Cent pro KWh – also das zweieinhalbfache des Marktpreises. Damit sind wir österreichweit im Spitzenfeld.“

Trotzdem sei der Anteil von Photovoltaik-Strom bislang kaum der Rede wert, räumt Wallnöfer ein.