Platter: Fixer Luft-100er ist „Schwachsinn“

Nachdem es rund um den Lufthunderter einen Konflikt zwischen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und Landesrat Thomas Pupp (SPÖ) gibt, kritisieren auch Fritz Gurgiser und die Tiroler Grünen Platter. Für Platter ist ein genereller Lufthunderter „Schwachsinn“.

Landeshauptmann Platter hatte am Dienstag nach der Regierungssitzung angekündigt, einen neuen Anlauf in Sachen Sektorales Lkw-Fahrverbot zu nehmen. Der zuständige SPÖ-Landesrat Thomas Pupp sei mit Verhandlungen auf Bundes- und EU-Ebene beauftragt worden, ließ Platter ausrichten. Allerdings fügte Platter hinzu, dass ein fixes Tempo 100 für Pkws ausgeschlossen bleibe, denn das sei Schwachsinn.

Für EU ist fixer Hunderter Bedingung

Der fixe Hunderter gilt aber als Voraussetzung gegenüber der EU, um des Sektorale Fahrverbot für Transporte von Müll und anderen Massengütern wieder einführen zu können, das vom europäischen Gerichtshof vor fast einem Jahr gekippt wurde - mehr dazu in Land Tirol hält an „Sektoralem“ fest. Der neue Landesrat Thomas Pupp (SPÖ) zeigt sich deshalb verwundert über den Landeshauptmann. Es gehe immerhin um die Gesundheit von Zehntausenden Tirolern.

FPÖ gegen Tempolimit

Tirols FPÖ-Parteichef Gerald Hauser meint hingegen, Tirols Bevölkerung dürfe nicht mit einem Tempolimit bestraft werden und Landesrat Pupp solle seinen Kniefall vor Brüssel sofort beenden. "Ich bin für die Beibehaltung des Tempolimits von 130 km/h, habe allerdings für das Hunderter-Limit bei wirklich schlechten Luftwerten Verständnis.“, so Hauser.

Schützenhilfe bekommt Pupp dagegen vom Transitforum sowie von den Tiroler Grünen: Fritz Gurgiser sagt im Namen des Transitforums, Platter ignoriere die hohen Schadstoffbelastungen und Gesundheitsschäden durch den Verkehr, wenn er sich gegen Tempo 100 als Teil eines Gesamtpakets samt Sektoralem Lkw-Fahrverbot stelle.

Der permanente Kniefall vor Brüssel muss aufhören, die Tiroler Bevölkerung darf nicht mit einem Tempolimit bestraft werden. SPÖ-LR Thomas Pupp soll seinen Kniefall vor Brüssel sofort beenden und als Politiker die Interessen der Tiroler Bevölkerung vertreten. Ich bin für die Beibehaltung des Tempolimits von 130 km/h, habe allerdings für das Hunderter-Limit bei wirklich schlechten Luftwerten Verständnis.“,

Grüne: „Schwachsinn-Sager ein Bumerang“

Georg Willi, Verkehrssprecher der Tiroler Grünen, sagt in einer Aussendung: „Jetzt wird es eng für den Landeshauptmann! Sein ‚Schwachsinn-Sager‘ kehrt als Bumerang zurück. Denn LR Tilg hat am 11. Mai 2012 in Lyon die gemeinsame Verkehrsstrategie für die Alpenregionen (Monitraf-Projekt) unterschrieben." Die Strategie sieht unter anderem vor, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen permanent eingeführt werden sollen, bevor sektorale Fahrverbote für Lkws verhängt werden können.