Tiroler Erfinder: Vom Dekanter bis zur Smartturtle

In Tirol gibt es mehr Erfinder, als man glaubt. Mit der Design- und Erfindermesse haben sie eine Plattform, um ihre Kreationen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zudem schlägt das Netzwerk Design in Tirol eine Brücke zwischen findigem Handwerk und ansprechendem Design.

Eine gute Idee zu haben - sprich etwas zu erfinden - ist eine Sache, diese umzusetzen und dann noch zu verkaufen eine andere. Der Weerberger Einzelunternehmer Peter Sturm hatte so eine Idee in Form eines speziellen Ausschanksystems für Weine. Sein Dekanter, der über einen ausgeklügelten Mechanismus mit zwei Drehpunkten verfügt, ermöglicht ein präzises Ausschenken aus Weinflaschen aller Dimensionen.

Dekanter in zwei Ausführungen

Sturmschmiede

Bequem ausschenken und gleichzeitig dekantieren - links der Prototyp und rechts der Dekanter nach dem Design von Georg Juen.

Den Prototypen produzierte Sturm in seiner Schmiede am Weerberg. Dass sein Dekanter jetzt auf der Erfinder- und Designmesse im Zuge der Innsbrucker Herbstmesse ausgestellt ist, hat er dem Netzwerk Design in Tirol und Georg Juen zu verdanken. Juen hat dem Dekanter ein modernes Äusseres verliehen und somit innovatives Tiroler Handwerk veredelt. Eine Philosophie die das Netzwerk Design in Tirol mittlerweile erfolgreich praktiziert - mehr dazu in Design in Tirol für Mailand.

David Siebenförcher

privat

David Siebenförcher hat bereits zahlreiche Ideen umgesetzt.

Erfinder und Designer aus Leidenschaft

„Ich glaube, dass in jedem Menschen ein Erfinder steckt und jeder Mensch auch schon etwas erfunden hat,“ glaubt der Innsbrucker David Siebenförcher. Bei ihm ist der Erfindergeist besonders ausgeprägt und deshalb hat er das Erfinden zu seinem Hauptberuf gemacht. Der HTL-Absolvent mit Liebe zum Detail, hat in seiner Innsbrucker „Designwerkstätte d7“ bereits zahlreiche Ideen umgesetzt. Ein vom ihm erfundener Stuhl wird in Kürze in Produktion gehen.

Bei der Herbstmesse sorgt er derzeit mit seinem neuesten Produkt für Aufsehen. Smartturtle ist eine besonders vielseitige und gleichermaßen praktische Halterung für Smartphones. Auf die Idee dieser Art von Halterung ist Siebenförcher während des Programmierens einer App gekommen. Entstanden ist ein gefüllter Stoffsack mit selbshaftender Gummiplatte, an der das Smartphone angebracht werden kann. Und wie es sich für einen Erfinder gehört, hat Siebenförcher die Maschinen zum Befüllen und Bekleben der Säcke gleich selbst entworfen und gebaut.

Smartturtle

d7 Design

Ob am PC, in der Küche, als Stativ, am Nachttisch oder auf der Couch - die Handyhalterung Smartturtle ist fast unbegrenzt einsetzbar.

Mittlerweile werden die Smartturtles, die übrigens mit dem Designeraward ausgezeichnet wurden, in der eigenen Werkstatt produziert und werden in Kürze in den Verkauf gehen - und dann, so Siebenforcher, wird die nächste der dutzenden Ideen, die er im Hinterkopf hat, umgesetzt.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at

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