„Innsbruck-Night“: AK kritisiert Platter

Die Arbeiterkammer Tirol kritisiert Landeshauptmann Günther Platter in Bezug auf die Einkaufsnacht in Innsbruck. Laut AK-Chef Erwin Zangerl breche LH Günther Platter (ÖVP) Vereinbarungen der Sozialpartner zur Ladenöffnung.

AK-Tirol-Chef Erwing Zangerl (ÖVP) beklagte in einer Aussendung am Mittwoch, dass sich der Landeshauptmann „auf Zuruf der Einkaufszentren“ über die Landtagsentschließung und die getroffene Vereinbarungen der Sozialpartner zur Ladenöffnungsregelung hinwegsetzen würde. In die bis 23.00 Uhr geplante Ausnahme seien die Einkaufszentren am Stadtrand „widerrechtlich von der Stadt aufgenommen worden“. Außerdem handle es sich um kein Ereignis überregionaler Bedeutung.

AK: Kniefall des Landeshauptmanns

Die AK protestiere „auf das Schärfste gegen den Kniefall des Landeshauptmannes“, der damit vor den Interessen der Einkaufszentren kapituliert habe. Das reihe sich „nahtlos in die Willkür bei Agrargemeinschaften, Liftgesellschaften und jetzt dem Handel“ ein, meint Zangerl.

Leist attackiert Zoller-Frischauf

Überrascht zeigte sich der Tiroler ÖGB-Vorsitzende Otto Leist über das Ansinnen von Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP), die im Zuge der Streitigkeiten zur Genehmigung der Innsbrucker Shopping-Night bestehende Regelungen zu Ungunsten der Sozialpartner neu abändern wolle. „Neu regeln heißt die Sozialpartner zu entmündigen und einen Schritt in Richtung Diktat zu setzen. Die Sozialpartner vertreten alle Teile der Bevölkerung, egal ob UnternehmerInnen, Bauern oder ArbeitnehmerInnen. Deren Mitspracherecht ist bei solchen Entscheidungen zu berücksichtigen und zu respektieren, was in den Überlegungen der Landesrätin und deren Landeshauptmann offensichtlich fehlt“, sagt Leist.

Ärger über Kritik von AK und ÖGB

Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) wies bereits am Samstag darauf hin, dass eine „einmalige zweistündige Verlängerung der Öffnungszeiten (…) sicher zumutbar“ sei. Sie forderte ÖGB und AK zum Überdenken ihrer Positionen auf. Die Sparte Handel der Tiroler Wirtschaftskammer reagierte auf die Kritik in Sachen Innsbrucker Shopping-Night verärgert: Man zahle den Handelsangestellten selbstverständlich alle im Kollektivvertrag vereinbarten Zuschläge für die Nachtarbeit - mehr dazu in Debatte um „Innsbruck-Nacht“.