Töchterle: Uni-Zugangsbeschränkung fast fix

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) hat eine baldige Einigung über Zugangsregelungen an österreichischen Unis angekündigt. Verhandlungen mit SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl würden „sehr gut“ verlaufen, sagte Töchterle in Innsbruck.

Er hoffe, dass es in „allernächster Zeit“ ein Ergebnis geben werde, sagte der Minister am Montag bei einer Pressekonferenz zum Thema Fachhochschulen in Tirol. Der Minister erklärte überdies, dass er „auf jeden Fall“ noch in dieser Legislaturperiode die gesetzlichen Voraussetzungen für eine gemeinsame Lehrerausbildung anstrebe.

Bei den Verhandlungen über Uni-Zugangsregeln spieße es sich „an nix mehr“, meinte Töchterle. Er habe sich bereits mit Kuntzl über einen Testlauf für die Studienplatzfinanzierung in stark nachgefragten Fächern geeinigt. Dass man nicht wie ursprünglich avisiert bis Ende September übereingekommen sei, hänge mit einer Fülle an notwendigen Implikationen im Gesetz zusammen, argumentierte Töchterle.

Kooperation für Lehrerausbildung auch „sehr weit“

Die Reform der Lehrerausbildung sei „kein Match“, sie sei nur in einer Kooperation der Universitäten und der pädagogischen Hochschulen möglich. „Die Lehrerausbildung muss eine Wissenschafts- und Forschungsfundierung haben. Das ist unumgänglich“, erklärte der Minister. Und diese würde es eben nur an Universitäten geben.

In der Frage der Lehrpläne sei er in den Verhandlungen mit Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) „sehr weit“, hier erwarte er demnächst eine Einigung. Die Institutionen-Frage sei „etwas komplexer“, aber auch dabei gebe es einen Grundkonsens. „Dieser lautet, dass es nicht ohne Kooperation geht. Wir feilen hier an Details“, sagte der Wissenschaftsminister.

Meduni: Unis selbst müssen Fusion wollen

Töchterle nahm überdies zu der unter anderem auch von Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) angestrebten Wiederzusammenführung der Medizinischen Universität und der Uni Innsbruck Stellung. Er habe einen Auftrag für die Vorbereitung einer entsprechenden Gesetzesänderung erteilt. Sein Ziel sei es, diese noch in dieser Legislaturperiode herbeizuführen und somit die Institutionen zusammenführen zu können.

„Ob eine Fusion möglich ist, hängt aber von den Universitäten selbst ab. Sie müssen es selber wollen“, sagte Töchterle. Derzeit würden von den Universitäten eingesetzte Arbeitsgruppen die Vor- und Nachteile diskutieren und die Ergebnisse demnächst der Öffentlichkeit präsentieren.

Platters Gesamtschul-Plan: „Interessanter Versuch“

Den Gesamtschul-Vorstoß Platters und das damit einhergehende geplante Pilotprojekt in Tirol nannte der Minister einen „interessanten, wegweisenden Versuch“. Damit werde „Bewegung erzeugt“ und würden vor allem die Probleme in Ballungsräumen aufgegriffen. Zudem würden dabei auch die „gymnasialen Elemente beibehalten“, erklärte Töchterle.

Tirol bekommt 128 zusätzliche FH-Plätze

In Tirol wird die Zahl der Studienplätze an den Fachhochschulen ausgebaut. Im Zuge der sogenannten Fachhochschul-Offensive hat Wissenschaftsminister Karl Heinz Töchterle angekündigt, dass in den nächsten zwei Jahren 128 Plätze dazukommen. Derzeit sind in Tirol rund 4.000 Studentinnen und Studenten an Fachhochschulen eingeschrieben.

Zwischen 6.500 und 7.900 Euro zahlt das Ministerium für einen neuen FH-Studienplatz. 89 zusätzliche bedeutet das für das MCI, 39 für die FH Kufstein.

Ausgebaut werden vor allem die technischen Studiengänge. Dies komme der Technologieoffensive des Landes sehr entgegen, freut sich Landeshaupmtann Platter (ÖVP). „Das Land und der Bund investieren gemeinsam 41 Mio. Euro rein in technische Studienplätze. Die Situation derzeit ist so, dass es rund 2.600 Technikstudierende in Tirol gibt. Das ist ein hervorragendes Ergebnis", sagte der Landeshauptmann.