Hochriskantes Manöver als Absturzursache?

Nach dem Flugzeugabsturz in Ellbögen mit sechs Toten wird weiterhin über die Unfallursache gerätselt. Ein Experte meint, dass ein Sichtflug über den Brenner ein hochriskantes Manöver gewesen sein könnte. Ein Schwerverletzer ist in „sehr kritischem Zustand.“

Nach den Regeln des Sichtflugs durfte der Pilot nach seinem Wissensstand von Innsbruck aus starten, so Christian Ortner, selbst Pilot und gerichtlich beeideter Sachverständiger. Die Route über den Brenner sei aber ein hochriskantes Manöver gewesen.

„An der Höchstbeladung“

Der Pilot der Unglücksmaschine wollte über den Brenner nach Spanien fliegen. „Ob es möglich gewesen wäre, über den Brenner zu fliegen - das würde ich wohl eher in Zweifel ziehen“, so Ortner. Gründe dafür seien der ansteigende Talboden und die Höhe des Brenner-Passes bei den herrschenden Wetterverhältnissen. Nach Ortners Informationen könnte die Maschine mit acht Personen an Bord und dem Treibstoff an der „Höchstbeladung, wenn nicht darüber“ gewesen sein. „Dann steigt sie sehr schlecht“.

„Mittelbare Lebensgefahr“

Der schwer verletzte Überlebende ist derzeit an der Innsbrucker Klinik in künstlichem Tiefschlaf. Der Patient habe schwere innere Verletzungen erlitten, außerdem Verletzungen im Brustkorb- und Bauchbereich sowie Verletzungen an den Gliedmaßen. „Wenn man die schweren Verletzungen in Betracht zieht, ist der Patient äußerst stabil. Komplikationen sind natürlich noch möglich. Aber derzeit hat er gute Chancen“, so Intensivmediziner Wolfgang Koller der Innsbrucker Klinik.

Überlebender soll von Polizei befragt werden

Der zweite Überlebende, er ist leicht verletzt, soll am Montag vernommen werden. „Wir werden ihn danach befragen, was er vor dem Absturz mitbekommen hat“, sagte der Leiter des Landeskriminalamtes, Walter Pupp, zur APA. Ein Zeitpunkt zur Bergung des Wracks sei noch nicht absehbar. Am Montag soll die Obduktion der Verunglückten durchgeführt werden, das Ergebnis werde aber nicht bekanntgegeben.

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