Keine Entscheidung in Obernberg

In Obernberg am Brenner ist am Donnerstag die nicht öffentliche Bauverhandlung über das umstrittene Hotelprojekt am Obernberger See weiter gegangen. Es gab keine Entscheidung für oder gegen das Projekt.

Bei der Verhandlung wurden unter anderem die Erkenntnisse aus neuen geologischen Gutachten bewertet. Diese Gutachten hatte die zuständige Bezirkshauptmannschaft Innsbruck angefordert. Für eine Entscheidung müssten noch weitere Details geklärt werden, hieß es am Donnerstag.

Der Unternehmer Gerhard Stocker plant, an Stelle des früheren Ausflug-Gasthauses den Bau eines modernen Hotels samt in der Erde versenkten Wohn-Behältern - mehr dazu in Obernberg: Hotel in der Gutachter-Warteschleife.

Blick in Sitzungssaal

ORF

Bei der Verhandlung in Obernberg

Zwei Gutachten im Vordergrund

Die Verhandlungsleiterin Karoline Senn von der Gewerbeabteilung der BH Innsbruck sagte am Donnerstagvormittag in Obernberg gegenüber dem ORF Tirol, es gehe um ein Gutachten der Wildbach- und Lawinenverbauung zur Sicherheit der Zufahrt sowie um ein geologisches Gutachten.

Der Sprecher der Projekt-Gegner Werner Thalhammer sagte, man fürchte vor allem um den See. Der See werde durch Bergsturzmaterial und Schwebstoffen dazwischen abgedichtet. Man habe Angst, dass der See ausrinne, wenn gesprengt werde. In Obernberg habe ungefähr jeder zweite Wahlberechtigte gegen das Projekt unterschrieben.

Clemens Unteregger, der Stiefsohn des Bauwerbers Gerhard Stocker sagte gegenüber dem ORF, er hoffe, dass alle Fragen geklärt seien, könne aber nicht einschätzen, wie wahrscheinlich eine Zu- oder Absage sei.

Gemeinde neutral

Der Bürgermeister von Obernberg, Roman Grünerbl, erklärte im Vorfeld der Verhandlung gegenüber dem ORF Tirol, die Gemeinde stehe dem Projekt grundsätzlich neutral gegenüber. Wunsch der Gemeinde sei aber wieder eine Bewirtschaftung und dass Tagesgäste wie auch länger bleibende Gäste in Zukunft ein gutes Klima vorfinden.

Neben Geologie- und Lawinen-Experten sind zur Verhandlung unter anderem Bauwerber, Planer, Gemeindeführung sowie betroffene Anrainer eingeladen. Bauwerber Gerhard Stocker erklärte im Vorfeld, er werde die Entscheidung zur Kenntnis nehmen müssen.