Einreichfrist für Piz Val Gronda endet
Aus dem Jahr 1985 datiert der erste Plan, den Piz Val Gronda zu erschließen. Im bislang letzten Anlauf veränderten die Bergbahnen die Trassenführung der Skipiste, die geplante Piste soll demnach nur mehr durch sogenannte temporäre Maßnahmen wie Sprengungen und Sperrungen abgesichert werden. Eine Prognose, wie im Genehmigungsverfahren entschieden werden könnte, will Bergbahnen-Chef Hannes Parth keine mehr abgeben. Zu oft habe man schon geglaubt, am Ziel zu sein um dann enttäuscht zu werden.
Umweltanwalt kritisch
Die Landesumweltanwaltschaft wird erst diesen Freitag ihre Stellungnahme abgeben. Zwar sei die Trassenführung geändert worden, nach wie vor würde aber in geschütztes Gebiet eingegriffen, sagt Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer gegenüber ORF-Radio Tirol. Auch zahlreiche geschützte Vogelarten seien nach wie vor betroffen. Nicht zuletzt deshalb werde das Gutachten durchaus kritisch ausfallen, so Kostenzer.
Landesumweltanwaltschaft für Tirol
Von Gutachten und Gegengutachten
Die geplante Erschließung war von Beginn an geprägt durch ein Tauziehen zwischen Artenschutz und Tourismus. Bisherige Ablehnungen des Projektes beriefen sich zum Beispiel auf das Vorkommen rarer Pflanzenarten.
Landesumweltanwaltschaft für Tirol
Mähnen-Pippau.
Eines der Gutachten war zu dem Schluss gekommen, dass der Mähnen-Pippau oder der Bacher’sche Löwenzahn im betroffenen Bereich wachsen. Der Mähnen-Pippau wachse sogar österreichweit nur mehr an jenem Bergrücken, der von einer früheren Trassenführung betroffen gewesen wäre.
Einige Jahre zuvor stand das Steinhuhn im Mittelpunkt der Argumentation gegen die Liftpläne. Steinhühner fallen unter die Flora-Fauna-Habitat-Schutzlinie, Liftpläne seien damit tabu.
Bisher keine politische Entscheidung
Das Land Tirol hatte in der Frage bisher keinen Bescheid erlassen. Im Paznaun stieß diese Haltung auf wenig Verständnis. Der Obmann des Tourismusverbandes, Alfons Parth, hatte argumentiert, dass in Ischgl nur drei Prozent der Gemeindefläche verbaut seien, die Erschließung sei notwendig, um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben. „Dass Pflanzen, die niemand kennt, wichtiger als die Menschen sind, verstehe ich nicht“, betonte Parth einmal gegenüber ORF Tirol.