Vorsicht bei Facebook-Bekannten

Eine mutmaßliche Vergewaltigung an einer Facebook-Bekanntschaft in Tirol zeigt einmal mehr, dass Facebook- Freundschaften mit Vorsicht zu genießen sind. Der Experte Torsten Behrens zeigt, worauf man acht geben soll.

Eine 15-jährige Tirolerin traf im April nach kurzer Facebook-Bekanntschaft einen Mann. Zu dem Treffen nahm die 15-Jährige eine Gleichaltrige und eine weitere 17-Jährige Freundin mit. Der Bursche nahm ebenfalls einen Freund mit. Beim Treffen soll es dann zu erzwungenem Sex gekommen sein, sagten die Mädchen. Alles sei freiwillig passiert, entgegneten die nicht geständigen Burschen im Alter von 19 und 23 am Montag vor Gericht. Derzeit steht in dem Prozess Aussage gegen Aussage, ein Urteil gibt es noch nicht.

In den Niederlanden erstach im Jänner ein 14-jähriger eine Gleichaltrige. Grund für den Mord soll Facebook-Klatsch gewesen sein. Der heute 15-Jährige erhielt dafür von einem Gericht die Höchststrafe.

Torsten Behrens

ORF

Torsten Behrens

Vorsicht bei fremden Leuten

Der Internet-Experte und Jugendberater Torsten Behrens sagte am Montagabend in „Tirol heute“, Facebook an sich sei nicht die Gefahr. Aber es gelte, was auch früher gegolten habe: Mit fremden Leuten solle man vorsichtig sein. Grundsätzlich solle man sich überlegen, wenn man auf Facebook unterwegs sei, mit wem man Kontakt haben möge. Der Sinn von Facebook sei eigentlich, Leute die man schon kennt zu treffen und nicht unbedingt, neue Leute kennenzulernen. Ein noch größeres Problem gebe es in Chatrooms durch die noch größere Anonymität.

Eltern, so Behrens, sollten regelmäßig schauen, was Kinder im Internet machen. Dazu gebe es auch Informationsabende vom Infoeck des Landes Tirol für Schulen. Man könne die Kinder auch als Experten nehmen und sich so von ihnen zeigen lassen, was man im Internet alles machen könne.