Darbo entschädigt Heimzöglinge

Rund um die Zwangsarbeit für heimische Unternehmen in den 60er Jahren von Zöglingen der Landeserziehungsanstalt St. Martin in Schwaz hat der Marmeladenhersteller Darbo angekündigt, drei ehemalige Mitarbeiterinnen zu entschädigen.

„Der Lohn für die damals geleistete Arbeit wird nach 30 Jahren ein zweites Mal und dem heutigen Lohnniveau entsprechend überwiesen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Martin Darbo in einer Aussendung am Donnerstag.

Gespräche in vertrauensvollem Rahmen

Die Geschäftsführung des Marmeladenherstellers in Stans habe mit drei ehemaligen Mitarbeiterinnen, die vor dreißig Jahren im Alter von 15 bzw. 17 Jahren kurzfristig bei Darbo beschäftigt waren und deren Lohnzahlungen offensichtlich von der damaligen Heimleitung einbehalten wurden, Gespräche in vertrauensvollem Rahmen geführt. „Wir werden die doppelt bezahlten Löhne von denjenigen zurückfordern, die das Geld damals pflichtwidrig einbehalten haben“, betonte der Vorstandsvorsitzende. Den drei Frauen werden für mehrere Monate entschädigt, so Darbo.

Keine entsprechende Entlohnung

Vor mehr als einer Woche hatten ehemalige Zöglinge aus dem Heim St. Martin darüber berichtet, für den Kristallhersteller Swarovski, den Marmeladenhersteller Darbo und die Beleuchtungsfirma EGLO in den 60er Jahren Arbeiten verrichtet zu haben, ohne von der Heimleitung entsprechend entlohnt worden zu sein. Das Land Tirol rief daraufhin eine Kommission ins Leben, um die Vorwürfe aufzuklären. Die Gruppe besteht unter anderem aus Mitarbeitern der Jugendwohlfahrt und externen Experten.

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