Südtirol: Rumänen ausgebeutet

In Süditalien wird schon lange über die Ausbeutung von Erntehelfern geklagt. Nun gibt es auch in Südtirol einen Fall, in dem Menschen ausgebeutet wurden. Leiharbeiter aus Rumänien waren über Wochen unter unmenschlichen Zuständen untergebracht.

Die neun Arbeitskräfte aus Rumänien traten ihre Arbeit im Juni bei einem Unternehmen in Leifers in Südtirol an. Sie wurden von einer Leiharbeitsfirma aus dem Piemont vermittelt. Bis zu zehn Stunden am Tag sollen sie als Erntehelfer geschuftet haben.

Holzverschlag in Südtiroler Betrieb;

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Mehrere Wochen lang mussten die Rumänen hinter diesen Brettern hausen.

Behörde griff ein

Untergebracht waren die rumänischen Arbeiter in einem schäbigen Holzverschlag in der Werkshalle. Für die Bedürfnisse des täglichen Lebens wie Kochen und Essen musste ein provisorischer Klapptisch reichen.

Geschlossener Betrieb in Südtirol

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Geschlossener Betrieb in Leifers

Als dann auch noch kein Lohn bezahlt wurde, schritten die Carabinieri und der Dienst für Arbeitsmedizin ein. Arbeitsmediziner Markus Malfer berichtet, dass bei einem Lokalaugenschein unhaltbare Zustände vorgefunden wurden. Auch die hygienischen Bedingungen entsprachen in keiner Weise den Vorschriften.

Betriebsgelände wurde beschlagnahmt

Der Firmeninhaber sowie der Vermittler der Leiharbeiter wurden angezeigt. Das Betriebsgelände wurde beschlagnahmt und geschlossen. Die Ausbeutung von Erntehelfern, über die in anderen italienischen Regionen schon lange geklagt wird, erreichte somit nun auch Südtirol.