Südtirols Speck schlechter als sein Ruf
Die Südtiroler Verbraucherzentrale hat 50 Speckproben von insgesamt 15 Herstellern Südtiroler Markenspecks einer genauen Prüfung unterzogen. Das ernüchternde Ergebnis: In rund 70 Prozent der Fälle waren die Qualitätskriterien des Südtiroler Markenspecks nicht erfüllt.
Sechs Millionen Hammen Speck werden in Südtirol pro Jahr hergestellt. Sie stammen meist von importierten Schweinen aus Deutschland, Holland und Dänemark.
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Qualität innerhalb der Masse
Südtiroler Markenspeck ist gewissermaßen der Feinkostartikel der Speckproduktion. Nur 2,4 Millionen der jährlich sechs Millionen Hammen Speck, die in Südtirol produziert werden, erhalten dieses Gütesiegel.
Aufgestellt wurden die strengen Kriterien vom Südtiroler Speck Consortium, das sich vor 20 Jahren konstituierte, um ein Qualitätsprodukt im Unterschied zu Massenprodukten auszuweisen. Dafür gibt es von der EU in Brüssel das markante Hosenträgersiegel. Doch der Schein trügt offensichtlich.
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Salz statt Eigengeschmack
Die Verbraucherzentrale konstatierte folgende Mängel: zu hohe Nitrite, zu hohe Nitrate, Fehler beim Pökeln, falsche Zuschnitte, bei denen zuviel Abfall anfällt. Am schwerwiegendsten ist laut Verbraucherzentrale der zu hohe Salzgehalt. Erlaubt sind fünf Prozent, gemessen wurden bis zu neun Prozent. Es sei eine gängige Methode, fehlenden Eigengeschmack einfach zu „übersalzen“.
Beim Speck Consortium versteht man die Aufregung nicht. Man werde sich jetzt ansehen, wie die Ergebnisse der Prüfung zustande kamen, erklärte ein Sprecher gegenüber Südtirol heute.