Seilprüfung per Kamera
Die Bergstation der Horbergbahn im Zillertal ist das Tiroler Pilotprojekt der früher in München angesiedelten Firma Winspect. Wie bei allen Bahnen muss auch hier einmal pro Monat das Tragseil Meter für Meter auf Drahtbrüche überprüft werden. Bisher haben das Mitarbeiter bei langsamer Seilgeschwindigkeit durch genaues Hinschauen erledigt. Dabei wurden aber auch Tragbrüche übersehen, so der Betriebsleiter der Horbergbahn Andreas Rauch.
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Die Horbergbahn setzt daher auf die neue Technologie aus Deutschland. Das Gerät wird um das Seil herum montiert und beobachtet mit vier Spezialkameras jeden Zentimeter. Dabei kann das Seil sechsmal schneller laufen als bei einer menschlichen Inspektion. Zudem wird es genauer beobachtet als es für einen Mensch möglich wäre. 10.000 Bilder pro Meter von allen Seiten machen die Kameras. Die Bilder werden dann auf einen Computerbildschirm übertragen. Die Auswertung des Materials erledigt dann ein eigens geschulter Bergbahnmitarbeiter.
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Dass sich die Münchner Firma Winspect ausgerechnet in Tirol niedergelassen hat, ist kein Zufall. Man wolle näher am Kunden sein, da Österreich und speziell Tirol ausgewiesene Seilbahnregionen seien. Hierzulande gebe es einen großen Bedarf an einem Prüfverfahren, das nach den modernsten Regeln arbeite, erklärt Andreas Pröhl, Projektleiter Winspect. Bisher wurden nur eine handvoll Winspect-Geräte zum Preis von 36.000 Euro in Österreich verkauft. Die deutsche High Tech Firma ist eines von 18 Unternehmen, die die Standortagentur Tirol im letzten Jahr ins Land gebracht hat.