Kritik an Vergabe von Solarförderung

Als „unzulässig, dubios und diskriminierend“ bezeichnen Tiroler Antragsteller die Förderung des Bundes für Photovoltaikanlagen. Über 6.000 Tiroler und Tirolerinnen suchten heuer um diese Förderung an, zum Zug kamen nur wenige.

In ganz Österreich waren es 35.000 Antragssteller, doch zum Zug kamen nur ganz wenige. Pro Photovoltaikanlage winken immerhin 4.000 Euro vom Bund. Das Land legt dann nochmals 1.000 Euro drauf - mehr dazu in Land unterstützt Förderaktion für Photovoltaik. Jedes Jahr ist es derselbe Wettlauf gegen die Zeit. Denn nur der Schnellste gewinnt, da der Bund lediglich 500 Anlagen fördert.

Nach einer Minute war alles vorbei

Heuer war es am 24. April soweit: Um Punkt 18.00 war auf der Ministeriumsseite das Förderformular zugänglich. Wer kein Internet oder nur einen langsamen Internetanschluss besitzt, ist gleich schon auf der Verliererstraße, wer seine Daten in normaler Geschwindigkeit eintippt, war offensichtlich ebenfalls auf der Verliererstraße. Denn um 18.01 Uhr und 13 Sekunden waren bereits alle Förderungen weg.

Programme füllen Formulare automatisch aus

Mittels simpler Computer-Programme könne man das Eintippen von Daten umgehen, sagt der Leutascher Unternehmer für Photovoltaik-Anlagen Johann Hlavka. Firmen, die für ihre Kunden Förderanträge stellen, heuern mittlerweile scharenweise EDV-Profis an, so Hlavka. Diese Profis erstellen Programme, mit denen man binnen Sekunden zig Antrags-Formulare ausfüllen und abschicken könne. Mit Chancengleichheit habe das nichts mehr zu tun, zeigen sich mittlerweile viele Tiroler Antragsteller verärgert.