Für Dinkhauser ist VP schuld am Hypo Desaster

Heftige Kritik an früheren und heutigen Hypo-Verantwortlichen sowie an der ÖVP übt am Donnerstag einmal mehr die Liste Fritz. Sie befürchtet, dass das Land letztlich das Sagen in der Landesbank verliere und die EU den weiteren Kurs diktiere.

In Sachen Hypo-Finanzdesaster gebe es eine Tat und eine Millionen-Schuld, aber offenbar keinen Täter und keine Schuldigen. Das wirft Fritz Dinkhauser der ÖVP am Donnerstag vor. Diese habe seit Jahrzehnten Vorstände und maßgeblich auch Aufsichtsräte der Landesbank ausgewählt und damit die Bank an die Wand gefahren. Innerhalb von drei Jahren seien nicht weniger als 300 Millionen Euro verzockt worden, kritisiert Dinkhauser.

Hypo macht für Dinkhauser keinen Sinn mehr

Die Liste Fritz verweist auf strenge Auflagen der EU, damit diese die vom Landtag beschlossene 230-Millionen-Euro-Finanzspritze an die Hypo mithilfe von Tiwag-Geldern akzeptiere. Trotz des Landeszuschusses sei der Eigentümer Land Tirol nicht mehr Herr der Lage und könne die Bank nicht weiter sozial orientiert bleiben. Ursprünglich war die Hypo eine Bank für die Bürger, Bauern und kleinen Gewerbetreibenden, so Dinkhauser. Jetzt sei sie eine von der EU diktierte Kommerzbank, die noch mehr Filialen und Geschäftsfelder schließen wird müssen. Da stelle sich die Frage nach dem Sinn dieser Bank, so Dinkhauser.

Die Liste Fritz verlangt umfassende Aufklärung in Sachen Hypo-Landesbank. Sie bringt einen Dringlichkeitsantrag im Juli-Landtag mit 20 konkreten Fragen dazu ein und hofft auf Unterstützung anderer Fraktionen im Landtag.

Liste Fritz wurde laut ÖVP ausreichend informiert

Als nicht sachlich und haltbar bezeichnet VP-LAbg. Jakob Wolf die Vorwürfe der größten Oppositionspartei im Land. Alle Parteien wurden in zwei Sitzungen des Landeskontrollausschusses ausführlich informiert. Der Landtag habe mit breiter Mehrheit die jetzige Vorgehensweise beschlossen und gleichzeitig wurde eine Prüfung durch den Bundesrechnungshof beantragt. Weiters hätten zwei unabhängige Prüfungsgesellschaften das Negativergebnis im Italien-Geschäft bestätigt, so Wolf.

Der Liste Fritz gehe es nicht um die Zukunft der Landesbank, sondern vielmehr sei sie Verteidiger der Alt-Vorstände. Mit derartigen Attacken schade Dinkhauser der Landesbank, so Wolf.

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