Pfarrer soll Ehrenbürgerschaft verlieren
Es kann nicht sein, dass jemand, der Kinder missbraucht hat, als Ehrenbürger geführt wird, argumentieren die Opfer des verstorbenen Pfarrers. Bisher kamen sie damit nicht durch. Der Gemeinderat stimmte lediglich darüber ab, dass über den Antrag gar nicht abgestimmt werden solle.
Über einen ersten Antrag sei im Gemeinderat nicht befunden worden, weil man der Ansicht war, dass die Ehrenbürgerschaft ohnedies mit Lebensende erlösche, erklärte der Bürgermeister Hannes Juffinger. Der Gemeinderat sei sich aber nicht über das Empfinden der mutmaßlichen Opfer und deren Angehörigen bewusst gewesen, welchen Symbolwert eine rückwirkende Aberkennung habe.
Bürgermeister für Aberkennung
Die Empörung nach der Gemeinderatssitzung war groß, und Bürgermeister Hannes Juffinger gibt zu, das Thema falsch eingeschätzt zu haben. Aufgrund der Erkundigungen und Informationen, die in den letzten Tagen eingeholt worden seien beziehungsweise an ihn herangetragen worden seien, werde er diesen Antrag auf Aberkennung unterstützen.
Erzdiözese: Missbrauch war kriminell
Die Erzdiözese Salzburg stellte fest, dass der Missbrauch kriminell und schwer sündhaft gewesen sei, er dürfe nicht unter den Tisch gekehrt werden. Nun müsse sich der Ort ans Aufarbeiten machen, sagte der Bürgermeister. Was daraus wird, entscheidet der Gemeinderat in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Pfarrgemeinderat am kommenden Mittwoch.
Bei dieser Sitzung soll auch über die Aberkennung abgestimmt werden. „Ich möchte dem Gemeinderat nicht vorgreifen, gehe aber davon aus, dass der Antrag positiv angenommen wird“, betonte Juffinger.