Oppitz-Plörer eröffnet Schlagabtausch

Die Gemeinderatswahl in Innsbruck ist Geschichte. Der Kampf um den Bürgermeistersessel begann am Dienstag so richtig. Die amtierende Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer (FI) fährt gegen die ÖVP und Konkurrent Christoph Platzgummer schwere Geschütze auf - dieser kontert.

Die Schonzeit sei vorbei, die Samthandschuhe ausgezogen, zeigte sich Christine Oppitz-Plörer am Dienstag kämpferisch. Als Bürgermeisterin stehe sie an der Spitze einer Bürgerbewegung und sei damit nicht abhängig von Parteizentralen und -organisationen. Gerade diese Selbstständigkeit habe der Stadt Innsbruck immer gut getan, betont Christine Oppitz-Plörer am Dienstagvormittag im ORF-Interview. Diese moderne Form der Politik wolle sie in Innsbruck fortsetzen.

Live-Duell

Christine Oppitz-Plörer contra Christoph Platzgummer;

  • Samstag, 21.4.2012; 19.00 Uhr
    in „Tirol heute“
  • Montag, 23.4.2012; 18 - 19 Uhr
    in ORF Radio Tirol

Gegen Statthalter eines Landeshauptmanns

Selbstständigkeit sieht Oppitz-Plörer bei ihrem Kontrahenten nicht und verweist auf die aktuellen Wünsche von Landesparteiobmann Günther Platter (ÖVP), der sich für eine Koalition ÖVP mit „Für Innsbruck“ ausgesprochen hat: „Es ist nicht an der Zeit, dass sich der Landesparteiobmann Regierungen in Innsbruck zu wünschen hat. Diese Regierung wird selbstständig gebildet!“ Sie stehe jedenfalls nicht dafür ein, dass Statthalter eines Landeshauptmanns eine Landeshauptstadt dominieren, so Oppitz-Plörer weiter. Der „Günstlingspolitik“ der ÖVP erteile sie eine klare Absage.

Angegebenes Wahlkampfbudget der VP „ist Lüge“

Dass Oppitz-Plörer mit ihrer Liste hinter der VP nur zweitstärkste Partei ist, sei verkraftbar, wenn man den knappen Abstand und die eingesetzten Geldmittel der ÖVP bedenke. Denn dass diese ihr Wahlkampfbudget mit 300.000 Euro beziffere, sei schlichtweg eine Lüge, so die Bürgermeisterin. Allein in der letzten Wahlkampfwoche hätte, so ihre Erhebungen, die ÖVP rund 140.000 Euro für Inserate ausgegeben.

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Für Platzgummer unwürdige Aussagen

Es sei für eine Bürgermeisterin unwürdig, Mitbewerber leichtfertig der Lüge zu bezeichnen, reagiert Christoph Platzgummer die Vorwürfe von Oppitz-Plörer. Was das Wahlkampfbudget angeht, wisse er nicht bis ins Detail Bescheid. Fest stehe aber, dass die Kosten der einzelnen Kandidaten auf der Liste, die Kosten der Teilorganisationen und auch seine Kosten nicht in diesen 300.000 Euro enthalten sind. Er selbst habe dafür einen erklecklichen Teil privat dazu beigetragen. Sponsor habe er jedenfalls keinen gehabt, so Platzgummer.

Als Bürgermeister von Innsbruck würde er, wenn notwendig, sehr wohl auf Konfrontationskurs mit dem Land gehen, so Christoph Platzgummer weiter. Andererseits sei es allerdings auch wichtig, eine gute Gesprächsbasis zur Landesregierung aufrecht zu erhalten.

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Stimmenverteilung Bürgermeister-Direktwahl

ORF

Im ersten Wahlgang ist Christoph Platzgummer der Bürgermeisterin recht nahe gerückt. In der Stichwahl am 29. April werden die Karten neu gemischt.

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