Gewaltiger Felssturz im Oberland

Nach dem gewaltigen Felssturz aus der Hochwand in der Mieminger Kette wird nun das Ausmaß davon klar. Eine riesige Schotterschneelawine wälzte sich nach dem Abbruch kilometerlang durch das Alpltal hinunter. Es drohen weitere Abbrüche.

Der Felssturz in der Mieminger Kette ist weithin sichtbar. Eine große Felsplatte brach aus der Hochwand heraus und stürzte ins Tal. Der Felssturz und die anschließende Lawine aus Steinen und Schnee ergoss sich in Richtung Alplbachtal. Das Naturschauspiel ereignete sich am Freitag vor einer Woche in den frühen Morgenstunden. Bisher meldeten sich keine Augenzeugen.

Felssturz Hochwand

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Blick auf den Abbruch an der Hochwand

Größter Felssturz der letzten Jahrzehnte

Der Hüttenwirt Daniel Thurnbichler und sein Großvater Hans Rainer zeigten sich überrascht von der Größe des Ereignisses. Thurnbichler war sogar auf der Hütte, als der Fels abbrach und die Lawine losging. Bemerkt hatte er aber Nichts. Nach einem Anruf habe er es sich angeschaut und erst bemerkt, was sich hier verändert hat.

Gunther Heissl

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Gunther Heissl

Es ist der größte Felssturz Tirols in den letzten Jahrzehnten. Der Tiroler Landesgeologe Gunther Heissl sagte, dass Schmelzwasser in die Spalten eingedrungen sei und die Reibung so weit vermindert habe, dass große Gesteinspartien abgestürzt seien. Die Gesteinspartien seien auf dem Schnee aufgetroffen und dort mit hoher Geschwindigkeit über zwei Kilometer abgerutscht.

Lawinenbahn unter Felssturz

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Die Lawinenbahn zieht sich durch das Alpltal hinaus

Sendungshinweis

Mehr dazu sehen Sie in „Tirol heute“ um 19.00 Uhr in ORF2

Kraftwerk 15 Meter hoch verschüttet

Fast zimmergroße Felsblöcke transportierte die Lawine wie Spielzeugschachteln mit ins Tal. Im unteren Teil ist das gut zu erkennen. Hüttenwirt Thurnbichler vermutete unter der Lawine sein bis zu 15 Meter hoch verschüttetes Kleinkraftwerk. Keine Spur gibt es mehr davon. Die neue Alplhütte liegt nur wenige hundert Meter unterhalb der Hochwand.

Steinblock in Lawine unter Felssturz

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Riesige Blöcke im Bereich der Lawinenbahn

Laut dem Landesgeologen Heissl ist anzunehmen, dass noch weitere Großstürze folgen werden, man sehe, dass das Gestein neben dem Absturzbereich aufgelockert sei, Wasser eindringe und auch unten wieder herauskomme.