Tödliche Motorradwette im Eiskanal

Bei einem privaten Vergleichswettkampf auf der Olympia Bob- und Rodelbahn in Igls ist es am Sonntag zu einem tragischen Unfall gekommen. Der Zirler Motorradrennfahrer Alexander Witting kam dabei ums Leben.

Es hätte ein privater Vergleichskampf werden sollen: Bob gegen Motocrossmaschine. Der ehemalige Bob-Pilot Kurt Einberger gab die Zeit vor. Anschließend wollte der ehemalige Motorrad-Staatsmeister Alexander Witting diese Zeit bergwärts fahrend unterbieten.

Alexander Witting (+ 11.3.2012)

Flavio Racing

Der Zirler Alexander Witting war seit den 1980er Jahren im Motorradrennsport aktiv, 1994 wurde er Österreichischer Staatsmeister in der Klasse bis 250 ccm, im Jahr darauf nahm er an der WM teil. Nach einer schweren Sturzverletzung beendete er 1996 seine Karriere im Rennsport. 1997 erhielt er einen Eintrag ins „Guiness Buch der Rekorde“, nachdem er verkehrt auf einem Motorrad sitzend auf den Großglockner gefahren war. Ab dem Jahr 2000 absolvierte er Rennsporteinsätze und Testfahrten für Porsche, ab 2004 war er Motorrad-Chefinstruktor beim ÖAMTC.

Mit voller Wucht gegen Bande geprallt

Doch schon bei der ersten Trainingsfahrt passierte das Unglück. Kurz nach dem Start bei der Zielkurve der Bobbahn rutschte das Vorderrad der Maschine weg, Witting kam zu Sturz und prallte mit voller Wucht gegen die Bande der Bobbahn. Obwohl er einen Helm trug, erlitt er tödliche Verletzungen. Ergebnislos versuchten Ärzte rund 20 Minuten lang, den Verunglückten wiederzubeleben.

Sicherheitsbewusster Fahrer

Der zuständige Bereichsleiter für die Bobbahn, Peter Knauseder, berichtete der APA, dass Witting als sehr sicherheitsbewusst gegolten habe. Warum es nach 150 Metern Fahrt zu dem Unfall gekommen sei, könne er nicht erklären. Unmittelbaren Augenzeugen gebe es keinen, so Knauseder. Die Polizei schließe Fremdverschulden aus.

„Der Alex hat gewusst was er tut“, sagte Knauseder. Der 49-Jährige habe bereits vor drei Jahren den Eiskanal beim Dreh für einen Werbespot mit einer Motocrossmaschine befahren. „Zehn bis zwölfmal“ sei Witting auf der Bobbahn mit einem Motorrad unterwegs gewesen.

Fahrt zu Saisonschluss

Der „Wettkampf“ zwischen Motorrad und Bob sei angemeldet gewesen. Es hätte sich um die letzte Fahrt in dieser Saison gehandelt, berichtete der Bobbahnchef. Für ihn könne es nur die Verkettung unglücklicher Umstände sein, anders sei der Unfall nicht erklärbar. Witting könnte ausgerutscht sein, möglicherweise sei er zu schnell unterwegs gewesen.

Christophorus-Hubschrauber bei der Bobbahn Igls

zeitungsfoto.at

Der Notarzthubschrauber nach dem Unfall bei der Bobbahn

Im Einsatz standen unter anderem ein ÖAMTC-Hubschrauber und die Rettung. Mittlerweile soll auch die Staatsanwaltschaft Innsbruck einen ersten Lokalaugenschein vorgenommen haben.