Vertrauen in Lebenshilfe erschüttert

Der neue Lebenshilfe-Geschäftsführer Georg Willeit spricht von einem spürbar erschütterten Vertrauen in die Lebenshilfe. In einem Rohbericht des Landesrechnungshofes waren am Dienstag weitere Details bekannt geworden.

Die Prüfer des Rechnungshofes stellten astronomische Gehälter der früheren Geschäftsführer fest und bemängelten auch, dass der ehemalige Präsident Hans-Peter Zobl stattliche Honorare für Aufträge aus der Lebenshilfe bekommen hat.

Einige Spender haben Vertrauen verloren

Der jetzige Geschäftsführer Georg Willeit sagte im Interview mit ORF Radio Tirol, der jetzige Rohbericht sage nichts Neues, er enthalte was bereits letztes Jahr medial kommuniziert worden sei. Es sei immer schlimm, wenn eine soziale Organisation, die an der Basis mit behinderten Menschen toll arbeite, aufgrund des Fehlverhaltens einiger in ein schlechtes Licht gerückt werde.

Es gebe Unternehmen und Spender, die das Vertrauen verloren hätten, sagt Willeit, aber es gebe auch einen Akt der Solidarisierung bei Menschen, die die Arbeit an der Basis kennen, nach dem Motto „Jetzt erst recht“.

Noch Prozesse zu führen

Die Vergangenheit ist aber nach wie vor nicht abgeschlossen bei der Lebenshilfe, so laufen noch arbeitsrechtliche Prozesse. Auf die Frage, ob etwa Spendengelder für Ansprüche ehemaliger Geschäftsführer verwendet würden, sagt Willeit, es gebe eine Trennung zwischen dem Verein Lebenshilfe, der Spendenorganisation, Interessensvertretung und ideelle Aufgaben habe und der GmbH Lebenshilfe, welche die Dienstleistungen und Assistenzleistungen für Menschen mit Behinderungen anbiete. Der Geschäftsführer sei Geschäftsführer der GmbH gewesen und nicht aus dem Spendentopf zu finanzieren - mehr dazu in Lebenshilfe entlässt Geschäftsführer.

Mehr Transparenz angekündigt

Um das Vertrauen wieder herzustellen werde man sich als Organisation den Partnern und den Mitarbeitern gegenüber öffnen und auch im Zahlenwerk transparent sein, so Willeit. Es sei wichtig, den Prozess der Selbstreinigung und Neuorientierung konsequent fortzusetzen im Bewusstsein, dass die wirklichen Experten der Lebenshilfe an der Basis sitzen.