Unerfahrene sollten nicht ins Gelände

Die Experten des Lawinenwarndienstes haben die Lawinensituation in Tirol am Samstag als „heikel“ bezeichnet. Auf der fünfteiligen Gefahrenskala wurde der Wert „3“ erreicht. Unerfahrenen rieten die Fachleute, die gesicherten Pisten nicht zu verlassen.

Gefahrenstellen lagen in steilen Hängen aller Expositionen oberhalb etwa 1.800 Metern. Vor allem Triebschneeansammlungen könnten leicht als Lawine ausgelöst werden, es reiche dazu schon geringe Zusatzbelastung. Am ungünstigsten sei die Situation im Waldgrenzbereich.

Probleme durch Kältewelle

Die Altschneedecke sei „überwiegend gut gesetzt und stabil“. Die inzwischen beendete, 14-tägige Kälteperiode habe aber dazu geführt, dass die Schneeoberfläche immer mehr aufbauend umgewandelt worden sei. Dadurch seien kantige, lockere und daher bindungslose Schneekristalle entstanden. Auf „dieser perfekten Gleitfläche“ lägen nun die jüngsten Neuschneeschichten und Triebschneepakete, die Störanfälligkeit sei daher hoch.

Laut ZAMG-Wetterdienststelle Innsbruck wird für Sonntag eine Kaltfront erwartet. Die Lawinengefahr bleibe in den nächsten Tagen „unverändert meist erheblich“.

Tiroler bei Lawinenabgang verletzt

Mit Verletzungen unbestimmten Grades hat ein 24-jähriger Tiroler am Freitag einen Lawinenabgang im freien Skiraum des Skigebiets Hochzillertal überlebt. Der Wintersportler hatte das Schneebrett selbst ausgelöst, als er als Erster in einen Hang eingefahren war. Er war nach Polizeiangaben von den Schneemassen bis zum Kopf verschüttet worden. Weil er über Schmerzen klagte, flog ein Hubschrauber den Verunglückten in ein Krankenhaus.

Lawinenabgänge wurden auch im Bezirk Kitzbühel bei Fieberbrunn, Westendorf und Hopfgarten gemeldet. Im Bezirk Schwaz gab es Schneebretter unter anderem in Tux und Hippach.

Bereits am Donnerstag haben zahlreiche Lawinen die Rettungskräfte in Atem gehalten. In Ischgl gab es gleich drei Lawinen, in Osttirol und im Zillertal konnten sich Verschüttete selbst befreien. In St. Christoph ging meterhoher Schnee auf eine Hotelzufahrt ab - mehr dazu in Mehrere Verschüttete bei Lawinenabgängen

Link:

Lawinenwarndienst Tirol