Hypo-Spaniengeschäft vor Kontrollausschuss

Im Finanzkontrollausschuss zur Hypo sind am Mittwoch weitere Ungereimtheiten zutage getreten. Angesprochen wurden etwa Risiken für die Bank rund um Geschäfte in Spanien. Der Kontrollausschuss ist außerdem mit Ex-Bank-Managern konfrontiert, die keine Auskunft geben.

120 Millionen Euro dürften die faulen Kredite der Hypo aus riskanten Italien-Geschäften umfassen. Dazu kommen jetzt noch mögliche Problem aus Geschäften der Hypo in Spanien. Laut Hypo handelt es sich dabei um Wertpapiere von Banken und öffentlichen Institutionen mit guter Bonität, im Unterschied zu Italien, wo es um Kredite ging.

Ausschussobmann: „Rückzug aus Spanien“

Im Gespräch mit Radio Tirol erklärte dazu FPÖ-Klubobmann Gerald Hauser, Chef des Landtags-Finanzkontrollausschusses, dass Spanien bisher eine Art Nebenbaustelle gewesen sei. „Ohne ein großes Geheimnis zu verraten: man zieht sich jetzt aus dem Spaniengeschäft zurück“, sagte Hauser. Detaillierte Informationen über die Höhe der Verluste dort liegen dem Finanzkontrollausschuss aber nicht vor.

Laut Hypo-Vorstandsvorsitzendem Markus Jochum würden die Zinsen laufend gezahlt, alle Tilgungen erfolgten planmäßig. Neuanschaffungen würden schon seit längerem nicht mehr getätigt.

Ex-Banker blieben angekündigt fern

Nicht vor dem Finanzkontrollausschuss erschienen - obwohl eingeladen - sind am Mittwoch die Ex-Vorstände der Hypo Hannes Gruber, Werner Pfeifer und Günther Unterleitner. Für Ausschuss-Obmann Gerald Hauser „unverständlich“. Die Ex-Vorstände waren für das laufende Geschäft zuständig und aus seiner Sicht hätten sie die Verpflichtung, in den Finanzkontrollausschuss zu kommen, um dort Rede und Antwort zu stehen. Sehr wohl vor den Ausschuss gekommen waren die derzeitigen Hypo-Vorstände - mehr dazu in Hypo-Vorstände vor Ausschuss.

Die Abgeordneten im Finanz-Kontrollausschuss wollen dennoch nicht locker lassen. Mittlerweile sind mit dem Hypo-Debakel auch die Finanzmarktaufsicht und die Staatsanwaltschaft befasst.