Bis zu 1,20 Meter Neuschnee erwartet
Die Schneefallgrenze sank Freitagmittag in tiefe Lagen. Auf den Bergen wird es laut Meteorologen meist anhaltend und ergiebig schneien, bis zu 1,20 Meter Neuschnee werden in den klassischen Nordstaulagen – Arlberg und Außerfern - hinzukommen. Dazu kommt stürmischer Wind mit Spitzengeschwindigkeiten über 100 km/h - mehr dazu in wetter.orf.at
Maximal 20 Zentimeter im Inntal erwartet
In der Region Kitzbühel werden 40 bis 60 cm Schnee auf den Bergen und zehn bis 20 Zentimeter im Tal erwartet. Im Inntal werden am Sonntag maximal zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee fallen. ORF-Tirol-Meteorologe Erhard Berger rät dazu, den frisch gefallenen Schnee möglichst früh wegzuschaufeln, da es mit Sicherheit wieder hineinregnen werde.
Lawinenabgang in Lermoos
In der Gemeinde Lermoos im Außerfern ist am Donnerstag am Lichtenberg eine Lawine abgegangen. Die dortige Lawinenkommission tagt ständig. Insgesamt sei es eine brenzlige Situation, sagt die Lermooser Bürgermeisterin Maria Zwölfer. Mit gemischten Gefühlen sieht sie in die Nachbargemeinde Bichlbach. Dort hätten sich die Hänge noch nicht entladen: „Die haben noch bis zu zweieinhalb Meter Schnee, dort ist die Situation noch weitaus gefährlicher.“
Land Tirol
Zirler Berg vorübergehend gesperrt
Der Schneefall hatte auch Auswirkungen auf den Straßenverkehr: Der Zirler Berg war Freitagvormittag aufgrund des starken Schneefalls vorübergehend gesperrt. Auch auf der Fernpassstraße, der Brennerautobahn und auf der Inntalautobahn im Unterland müssen die Autofahrer mit Schneefahrbahn rechnen. Behinderungen durch hängengebliebene Schwerfahrzeuge gab es auf der Brennerautobahn ab Matrei, auf der Eiberg Straße sowie auf der Fernpass-Strecke, von dort meldeten ORF Radio Tirol Hörer eineinhalb Stunden Zeitverlust zwischen Nassereith und Lermoos.
Im Laufe des Freitags wurden über zahlreiche Straßen in Tirol Kettenpflichten verhängt, beispielsweise über die Hochkönig Straße bei Fieberbrunn, die Arlbergstraße über den Arlbergpass und die Sellraintalstraße zwischen Sellrain und dem Kühtai - mehr dazu in Aktuelle Verkehrssituation in Tirol
Land Tirol
Mit Selbstauslösungen rechnen
Skitouren und Variantenfahrten abseits gesicherter Pisten erforderten Erfahrung in der Lagebeurteilung, heißt es beim Lawinenwarndienst Tirol. Gefahrenstellen lagen in Triebschneehängen aller Expositionen oberhalb etwa 2.000 Metern. Unterhalb von etwa 2.400 Metern sei verbreitet mit Selbstauslösungen von Gleitschneelawinen zu rechnen. Diese könnten mittlere Größen erreichen und dadurch auch exponierte Verkehrswege gefährden. Laut Lawinenexperten sei weiterer Neuschnee zu erwarten verbunden mit stürmischen Nordwestwinden. Die Lawinengefahr werde damit weiter ansteigen.
Land aktiviert Katastrophenschutzvorsorge
Das Land Tirol hat am Freitagvormittag die Katastrophenschutzvorsorge aktiviert. Über Anforderung der Landeswarnzentrale wurden u.a. die Lawineneinsatzzüge des Bundesheeres in Landeck und St. Johann in Rufbereitschaft versetzt. Auch am Hubschrauberstützpunkt in Schwaz gibt es eine Wochenendbereitschaft. Dort ist derzeit eine „Alouette 3“ des Bundesheeres stationiert.
Erst vor zwei Wochen hat das Sturmtief „Andrea“ Tirol fest im Griff gehabt - mehr dazu in Ischgl und Galtür wieder nicht erreichbar