Allein leben mit passender Hilfe
MOHI steht für „mobile Hilfe“, damit das selbständige Leben zuhause möglich ist und eine Unterbringung in einer Institution vermieden wird. Die Hilfe in Anspruch nehmen können Kinder und Erwachsene mit körperlichen, psychischen oder geistigen Behinderungen oder Erkrankungen.
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Lehrer nach einem Schlaganfall sind unter den Klienten, AIDS-Kranke mit Psychosen, Epileptikerinnen, Kinder im Rollstuhl oder ehemalige Obdachlose. Das Angebot ist nicht Pflege und nicht Therapie, sondern Hilfe im Alltag: Begleitung für Haushalt, Behördenwege, Freizeit, Arztbesuch, Schule.
Sozialintegrative Alltagsbegleitung
Die Klienten legen gemeinsam mit ihrem Koordinator - einer Art „Fallmanager“ - das Ziel der Betreuung fest, abgerechnet wird über Pflegegeld, Früh- oder Invaliditätspension, die Klienten selbst müssen einen Selbstbehalt übernehmen. Dieser beträgt je nach Einkommensverhältnissen zwischen null und sechs, sieben Euro pro Stunde.
Das Ausmaß an Betreuungsstunden richtet sich nach dem Bedarf und reicht von vier bis 40 Stunden pro Woche. Betreut werden derzeit rund 200 Klientinnen und Klienten im Großraum Innsbruck und im Oberland.
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Augenmerk auf Vernetzung
Besonderen Stellenwert hat für Geschäftsführer Ludwig Plangger die enge Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie Johannitern, Hauskrankenpflege, Aids-Ambulanz, Psychiatrie oder Sozialsprengel.
Die Klienten werden vom MOHI über lange Zeit begleitet, im Verlauf von Jahren ändert sich unter Umständen ihr gesundheitlicher oder psychischer Zustand. Die Absprache untereinander soll sicherstellen, dass die betreuenden Einrichtungen den selben Wissenstand haben und - salopp ausgedrückt - die linke Hand weiß, was die rechte tut.
Gleiches Angebot, verschiedene Tarife
Obwohl das MOHI die Pflegekriterien der Zukunft erfüllt – „maßgeschneidert, zu Hause, flexibel“ – gibt es laut Plangger oft ein zähes Ringen mit dem Land um die notwendigen Mittel. „Manche Klienten benötigen mehr Stunden, und es ist dann ein zähes Ringen mit dem Land, damit die notwendigen Stunden auch genehmigt werden“, sagt er.
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Außerdem würden vergleichbare Einrichtungen vom Land verschieden hohe Stundensätze vergütet bekommen. „So sind z.B. die Stundentarife der Lebenshilfe viel höher als unsere, obwohl sie im Bereich ambulante Wohnbetreuung das Gleiche anbieten wie wir.“
Die Lebenshilfe, so der Geschäftsführer des MOHI, könne es sich dank besonderer Verträge mit dem Land sogar leisten, die ersten 48 Betreuungsstunden für Klienten kostenlos anzubieten – für Plangger sind das völlig verschiedene Wettbewerbssituationen. Bei vergleichbarem Angebot, fordert der MOHI-Geschäftsführer, sollten alle Hilfsanbieter auch den gleichen Satz vom Land vergütet bekommen.
Ulrike Finkenstedt, tirol.ORF.at